Oerlinghausen

Facharzt aus Siebenbürgen dankte der Helpuper Privatinitiative

Oerlinghausen-Währentrup (gs). ?Die Sachspenden aus Helpup erleichtern unsere Arbeit?, sagte Dr. Mihai Dan Roman, Klinikarzt in Hermannstadt/Siebenbürgen. Während einer Informationsveranstaltung in Währentrup dankte er der privaten Initiative aus Helpup, die schon seit sechs Jahren medizinische Hilfsgüter nach Rumänien transportiert. Auch mehr als zwei Jahrzehnte nach den gesellschaftlichen Umwälzungen in den osteuropäischen Ländern hat Rumänien noch immer große wirtschaftliche Probleme. So sind auch soziale Einrichtungen und Krankenhäuser auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen, sagte Dr. Roman in seinem Vortrag. Er hielt sich für eine Woche zu einer Fortbildung in Bielefeld auf. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Helpup bat ihn daher, über das Gesundheitssystem in Rumänien und seine eigenen Arbeitsbedingungen zu berichten. Vor 25 Zuhörern im Hotel Mügge ging der Mediziner zunächst auf die landschaftlichen Schönheiten und die reiche Kultur seines Heimatlandes ein. ?Auch wenn heute nicht mehr so viele Siebenbürger Sachsen in Rumänien leben, ist das deutsche Erbe doch sehr wichtig für uns?, erklärte Dr. Roman (43). Er stammt aus Sibiu (Hermannstadt), europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2007. Im dortigen Kreiskrankenhaus mit insgesamt 1.100 Betten ist er Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seine Arbeitsbedingungen seien denkbar schlecht, sagte der Mediziner. ?Die notärztliche Versorgung funktioniert zwar, aber die Finanzierung ist völlig unzureichend und das Krankenhaus ist nur teilweise renoviert.? Das größte Problem sei der Mangel an medizintechnischer Ausstattung. Zeitweilig gebe es keine Verbände, Schrauben, Platten und Nägel mehr, um Brüche zu heilen. ?Es ist in Deutschland kaum vorstellbar, aber die Patienten müssen sich diese Produkte selbst besorgen?, verdeutlichte Dr. Roman. ?Viele akzeptieren das, aber was machen diejenigen, die es sich finanziell nicht leisten können?? Um den Mangel zu kompensieren, sei er auf Hilfsgüter und Spenden angewiesen. ?Daher bin ich sehr dankbar für die Hilfe aus Helpup?, sagte Dr. Roman. ?Die Castverbände (besondere Schienen) verwenden wir schon seit einem Jahr. Ohne sie müssten wir weiter improvisieren.? Vor sechs Jahren begannen vier Helpuper in privater Initiative, medizinische Hilfsgüter zu einem Heim für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche in Siebenbürgen/Rumänien zu transportieren. Im vergangenen Jahr haben Martin Elbracht, Erich Lange, Volker Neuhöfer und Klaus-Dieter Stalljann weitere Einrichtungen besucht, die ebenfalls dringend einer Unterstützung bedürfen. Erst vor wenigen Wochen, Anfang September, haben sie zum dritten Mal die Abteilung von Dr. Roman mit medizinischen Hilfsmitteln beliefert. Dazu gehörten gebrauchte Rollstühle, Rollatoren, Pflegebetten sowie Klinikbedarf, der von den Herstellerfirmen gespendet wurde. Der Kontakt zu dem Helpuper Quartett bedeute ihm viel, erklärte Dr. Roman. ?Insofern kann ?Vitamin B? hier auch mal positive Auswirkungen haben.? Als Vertreterin des Vereins Agape aus Lockhausen berichtete Elisabeth Blumenberg über das Heim für behinderte Kinder und Jugendliche, das mit Unterstützung aus Lippe seit 22 Jahren betrieben wird. ?Wir haben für jene Menschen, die keine Lobby besitzen, ein Zuhause geschaffen und bieten ihnen Arbeit und Beschäftigung.? In Rumänien gebe es kein Sanitätshaus und keine Werkstatt für Rollstühle. ?Insofern ist es ein riesengroßer Segen, dass uns die vier Helpuper regelmäßig Sachspenden bringen und Reparaturarbeiten vornehmen.? (red)

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eingetragen: 29.11.2012 - 08:28 Uhr