Überregional Jürgen Reitemeier und Wolfram Tewes mit ?Gelobtes Land? Lippe-Krimi mit Mord am Helpuper Bahnhof Oerlinghausen-Helpup (gs). Voller Saal im Alten Krug in Helpup: 70 Interessenten waren gekommen, um Auszüge aus dem neuen Lippe-Krimi zu hören. Eingeladen hatte die Buchhandlung Blume. Die Erwartungen waren hoch, hatten doch die Autoren Jürgen Reitemeier und Wolfram Tewes den Tatort nach Helpup verlegt. Auch wenn die Handlung von Krimis üblicherweise in Palermo oder New York angesiedelt ist, hat sich das Autoren-Duo bewusst für Ostwestfalen-Lippe entschieden. ?Unsere Geschichten spielen sich zwischen Schützenverein und Sparclub ab?, meinte Jürgen Reitemeier. ?In jedem Fall aber geht es um die Jagd nach dem großen Geld.? Im Lauf der zurückliegenden zwölf Jahren hat das ?Urgestein der lippischen Krimiautoren? (Jörg Czyborra von der Buchhandlung Blume) bereits zwölf Bände produziert. ?Eigentlich waren ja nur zehn geplant?, sagte Wolfram Tewes. Aber ?wie kleine Jungen? hätten sie nicht davon lassen können. Das neue Werk trägt den Titel ?Gelobtes Land? geht auch auf die Umwälzungen in den arabischen Ländern ein und spielt sich zwischen Lippe, Lampedusa und Libyen ab. Die Geschichte und ihre Personen seien selbstverständlich frei erfunden, versicherten die beiden Autoren. ?Aber wie heißt es doch: Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an?, meinte Reitemeier. Auch im zwölften Lippe-Krimi nimmt Polizeirat Jupp Schulte wieder die Ermittlungen auf. Zum wiederholten Mal versucht der eigensinnige Single nicht nur einen verwickelten Kriminalfall, sondern sein ebenso kompliziertes Privatleben zu lösen. Im jüngsten Band soll es endlich auch die herbeigesehnte Annäherung zur Kollegin Maren Köster geben. Mehr verrieten Reitemeier und Tewes allerdings noch nicht. Wie in den vorangegangenen Büchern haben sich die beiden Autoren die Arbeit geteilt. Im Alten Krug lasen sie abwechselnd einige ihrer jeweiligen Textpassagen. In ?Gelobtes Land? gibt es zwei Handlungsstränge, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs versucht eine junge libysche Journalistin in ihrem Heimatland Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufzudecken. Sie wird Zeugin einer Massenerschießung und muss fliehen. Sie vertraut sich einem Schleuser an, landet mit einem Flüchtlingsboot auf der italienischen Insel Lampedusa und gerät schließlich über Umwege in den Mindener Hafen. Währenddessen erfreut sich Schulte am unschuldigen Spiel mit seinem Enkel Linus. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als zwei Ganoven vergeblich versuchen, einen teuren Wagen zu stehlen. Durch den unappetitlichen Geruch im Inneren des Fahrzeugs werden sie gewahr, dass sich eine Leiche im Fahrzeug befindet. Der mutmaßliche Tatort war der Bahnhof in Helpup. In ihrem Buch beschreiben ihn Reitemeier und Tewes eher als Karikatur. Es handelte sich nur um einen ?Unterstand, ein paar Gleise, eine von Unkraut überwucherte Rampe. Was hatte das mit einem Bahnhof zu tun?? Für ihre Schilderungen fahren die Autoren zu den Schauplätzen und sehen sich vor Ort um. ?Wir kennen den Bahnhof Helpup selbstverständlich?, betonten sie und lieferten den Zuhörern auch die Erklärung, warum er so interessant schien. Gerade ein Ort, der im Ruf steht, hier sei ?nichts los, hier ist der Hund verfroren? werde für eine Geschichte benötigt, um den Gegensatz aufzuzeigen. Jörg Czyborra wies am Ende auch auf die weiteren Lesungen der Buchhandlung Blume hin. ?Sie sind jedoch schon alle ausverkauft?, sagte er. ?Ein Tipp für alle, die leer ausgingen: Am besten besorgen Sie sich frühzeitig die Eintrittskarten.? Fotos Günter Schröder (red) Foto 1: Mord am Bahnhof in Helpup: Jürgen Reitemeier (rechts) und Wolfram Tewes stellten in der Gaststätte ?Alter Krug? ihr neuestes Werk vor. Foto 2: ?Gelobtes Land? heiß die zwölfte Ausgabe der mittlerweile sehr beliebten Lippe-Krimis. eingetragen: 16.10.2012 - 21:00 Uhr |
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