Leopoldshöhe

Informationen aus der Gleichstellungsstelle der Gemeinde Leopoldshöhe

Literarisches Frühstück im Kulturtreff - Eine Veranstaltung für Körper, Geist und Wohlbefinden!
Im Rahmen des deutsch-polnischen Leseprojektes ?grenzenlos lesen? stellte Grita Behrens auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten, Annemarie Schneider, polnische Autorinnen vor. In angeregter Diskussion unterhielten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, gestärkt mit einem polnischen Frühstück, nicht nur über die vorgestellte Literatur, sondern auch über ?Land und Leute?.
Hier eine Auswahl der vorgestellten Bücher:
Wislawa Szymborska: Hundert Freuden: Gedichte

Eine der wichtigsten Vertreterinnen der polnischen Literatur ist die 2012 verstorbene Wislawa Szymborska, ihre Gedichte sind fester Bestandteil der polnischen Nationalliteratur und Unterrichtsstoff an polnischen Schulen. Die internationale Verbreitung von Wislawa Szymborskas Werk wurde insbesondere durch die Verleihung des Literaturnobelpreises 1996 gefördert. Ihre Bücher wurden in 42 Sprachen übersetzt. Das Auswahlkomitee der Königlich Schwedischen Akademie würdigte in ihrer Begründung für den Literaturnobelpreis Wislawas Szymborskas humorvolle Feder: Ihre Zivilisationskritik äußere sich in stiller, aber gerade dadurch vernichtender Ironie.

Hanna Krall: Unschuldig für den Rest des Lebens, frühe Reportagen
In den siebziger Jahren schrieb Hanna Krall als Journalistin literarische Reportagen.
Sie schrieb über den Alltag in Polen, über die Ängste und Hoffnungen der Polinnen und Polen. Ihre Reportagen erzählen von gelungenen und gescheiterten Lebensstrategien, von skurrilen Alltagsgeschäften und fragwürdigen Arrangements, von falschem Heldentum und echtem Glück. Es sind Zeugenaussagen aus den Tagen des Kommunismus, dessen Realität so manche Absurdität mit sich brachte. Weltweit fand Hanna Krall als Chronistin des Holocaust Beachtung.

Tango für Drei: Maria Nurowska zählt zu den meistgelesenen und wichtigsten Autorinnen Polens. Sie erzählt mit psychologischer Raffinesse die Geschichte zweier Frauen, die mehr verbindet als die Liebe zu einem Mann. Alexandra ist eine leidenschaftliche Schauspielerin. Schon mit ihrer ersten Rolle hat sie Erfolg und Zygmund, der von ihr bewunderte Regisseur und Schauspieler, verlässt ihretwegen seine Frau. Diese versucht nach der Trennung ein Comeback als Schauspielerin. Und wie es das Schicksal will, werden alle drei, Zygmunt und die Frauen, für ein Theaterstück engagiert. Es beginnt ein Kampf um Leben und Tod.

Olga Tokarczuk: Der Schrank
Dieses Buch beinhaltet 7 kurze Erzählungen der polnischen Autorin.
Ein junges Paar kauft einen alten Schrank, der eine eigenartige Anziehungskraft auf sie ausübt. Immer häufiger suchen sie Zuflucht in ihm. Olga Tokarczuks Erzählungen entführen in ein Reich der Phantasie zwischen Mythen, Träumen und Alltagswelt. Nur schwer kann man sich lösen vom Sog und der Eindringlichkeit ihrer Sprache, die tief in unserer Seele wurzelt.

Dorota Maslowska: Schneeweiß und Russenrot
In einer völlig neuen Sprache, die kreativ mit Regeln spielt, gelingt Dorota Maslowska ein ganz erstaunliches, zwischen poetisch und schmutzig, nostalgisch und rebellisch changierendes literarisches Porträt der Subkultur in einer heutigen polnischen Stadt.
Erzählt wird die Geschichte von Andrzej, der von seiner Freundin verlassen wird und dies von seinen Freunden erfährt, während sich Polen auf einen neuen Krieg gegen Russland vorbereitet. Auf der Suche nach Speed lässt er sich mit verschiedenen Frauen ein, verliert seinen Hund, fährt ans Meer, wird verhaftet und verhört, kommt ins Krankenhaus.

Justina Polanska: Unter deutschen Betten: Eine polnische Putzfrau packt aus
Mein Name ist Justina. Ich komme aus Polen. Ich bin Putzfrau. Ich sehe, wie es wirklich aussieht im Leben der Leute. Und was mir da manchmal begegnet, hätte ich nicht für möglich gehalten. Sie weiß genau wer ein teures Auto vor der Tür hat, aber nicht genug im Kühlschrank, um satt zu werden. Lange hat Justyna höflich geschwiegen doch jetzt packt sie aus.

Kartazyna Mol: Mit dem Herz in der Hand: Eine Geschichte über die Freiheit, das Glück, meine Mutter und mich
1981 flieht die 7-jährige Katazyna mit ihrer Mutter, einer Solidarnosc Anhängerin, aus Polen nach Deutschland. Sie ist 35, als sie sich mit dem Kauf eines Frauenmagazins selbständig macht - ganz schön gewagt, denn sie besitzt kein eigenes Vermögen und die Zeitschriftenbranche kriselt.

Lob der Liebe - Gleichstellungsstelle in Zusammenarbeit mit der Theaterwerkstatt Bethel bearbeitet das Thema Liebe
Was hat sie bloß, die Liebe. Herzschmerz? Fieber? Ist sie verletzt? Ausgebrannt? Sie sieht blass aus und an einigen Stellen ist sie wund. Überall wird sie strapaziert: In der Familie, in den Beziehungen, im Beruf, in Politik, Kunst und Religion, im täglichen Mit- und Ohneeinander. Kann man also von Liebe heute überhaupt noch sprechen? In Gruppen versuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Phänomen der Liebe auf die Spur zu kommen.
Was ist sie überhaupt die Liebe? Wie unterscheidet sich die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind von der Liebe zu ihrer Mutter? Was meint die Liebe zwischen einem Liebespaar? Was ist die Liebe zu einem Freund/einer Freundin? Was ist die Selbstliebe, die Nächstenliebe, die selbstlose Liebe, die unglückliche Liebe? Was macht die Liebe mit uns? Ist Liebe Verliebtsein?
In einem Zweiten Schritt wurde das Thema Liebe in szenische Bilder umgesetzt. Die unterschiedlichen Facetten der Liebe wurden mittels Tanz, Theater, Musik und anderen künstlerisch-ästhetischen Spielformen unter die Lupe genommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihren Alltag hinter sich lassen und mit ihren Ideen im Zusammenspiel experimentieren und Neues entwickeln.
Hier ein Gedicht von Erich Fried zum Thema Liebe:
Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe Erich Fried (red)



eingetragen: 10.11.2012 - 15:14 Uhr



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