Bielefeld-Ubbedissen

Verein für Dorfgeschichte Ubbedissen/Lämershagen
Weinseminar im ?Koffer?

Bielefeld-Ubbedissen. Wein ist nicht gleich Wein! Es gibt weißen und roten, süßen und herben, alten und jungen, für die Heimatfreunde aus Ubbedissen und Lämershagen nichts Neues. Neu war auch nicht die Erkenntnis, dass seit Jahrtausenden unzählige fleißige Hefestämme aktiv dazu beigetragen haben, aus dem süßen Most einen gehaltvollen Wein zu erzeugen. Und weil neben der Theorie, mit PowerPoint vorgetragen, die Praxis nicht zu kurz kommen sollte, begann die Verkostung im ?Koffer? (alter Konfirmandensaal in Ubbedissen an der Ubbedisser Straße) mit einem Federweißen ? natürlich zünftig zu einem Stück Zwiebelkuchen. Dabei bemerkten die Heimatfreunde, dass dieser ?Wein? noch recht süß war, weil die alkoholische Gärung nicht zu Ende geführt wurde.
Heutige Hefestämme schaffen gut 13% Alkohol, wenn entsprechend Fruchtsüße vorhanden ist. Danach sterben die Hefen an Alkoholvergiftung, Wie kommt es aber, dass manche Weine, etwa Portwein und Cherry, deutliche höhere Werte als 13% aufweisen? Hier hat der Mensch mit einem gehörigen Schuss reinem Alkohol nachgeholfen. Dadurch wird die alkoholische Gärung gestoppt, ein Teil der Süße bleibt erhalten und die lange Lagerzeit bis zur Reife besorgt den Rest. Wobei der Referent noch darauf hinwies, dass beim Cherry sogar die guten Eigenschaften des älteren Weines auf den jüngeren ?vererbt? werden können. Der Theorie folgte erneut die Praxis: ein leckerer Portwein und ein über 20 Jahre alter Cherry lösten den Federweißen ab. Parallel dazu wurden Bilder aus den verschiedenen Anbaugebieten sowie aus den typischen Weinkellern und Bodegas der entsprechenden Länder Portugal und Spanien gezeigt. Zuletzt kamen zwei Weine auf den Tisch, je ein typischer Rot- und Weißwein aus privaten Beständen. Der Vortrag war zu Ende, die Gespräche an den Tischen wurden munterer und beim letzten Glas beendete man den Abend mit ein paar Liedern zur Gitarre, die dem Anlass entsprechend ausgewählt waren.
Auf dem Nachhauseweg waren sich die Teilnehmer sicher: der Abend hatte mindestens zwei Aspekte, einen pädagogischen und einen genüsslichen. Wobei der genüssliche wohl überwog. (red)



eingetragen: 24.10.2012 - 08:36 Uhr



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