Oerlinghausen

Ausstellung in ehemaliger Synagoge bis zum 12. Februar
Kunstverein Oerlinghausen zeigt ?Farbakkorde? von Nora Ehrlich

Oerlinghausen(gs). Farben, Farben, Farben. Die Bilder von Nora Ehrlich schwelgen in Rot-, Blau-, Gelb- und Grüntönen. Sie überlagern und durchdringen sich, kämpfen um die Vorherrschaft. Die Werke feiern ein wahres Fest der Farben. Eine Auswahl der Werke von Nora Ehrlich aus Hünxe ist derzeit beim Kunstverein Oerlinghausen zu sehen. Die Ausstellung wurde am vorletzten Sonntag in der ehemaligen Synagoge eröffnet.
?Man sieht, dass Nora Ehrlich gern malt?, sagte Jörg Happel vom Niederrheinischen Kunstverein in seiner Einführung. Er hat bereits mehrere Ausstellungen der examinierten Künstlerin eröffnet, die ihre Ausbildung an der Akademie in Düsseldorf absolvierte. Farbe löse bei ihr geradezu Begeisterung aus, motiviere sie zum Arbeiten, meinte Happel. Und eine gelungene Kombination von Farbtönen, so hat Nora Ehrlich einmal selbst formuliert, ?erschaffen Momente des Glücks?.
?Farbakkorde?, nicht zuletzt im Titel der Oerlinghauser Ausstellung, zeigt sich das zentrale Thema von Nora Ehrlich. Über das Sichtbare hinaus, so Happel, lasse sie in ihren Bildern ?mehr entstehen als mit den Sinnen wahrgenommen werden kann. Sie teilt uns ihre Empfindungen mit?.
Ebenso wie die menschlichen Gefühle sind auch die Farbverläufe nicht messbar, sie haben weder Anfang noch Ende. Der Malgrund scheint Nora Ehrlich kaum auszureichen, um die Vielzahl an Gefühlsregungen auszudrücken. Allerdings sei es notwendig, so betonte der Redner, sich darauf einzustellen. ?Wir müssen ein bisschen hineinhören, müssen Empfindungen auch zulassen?.
Bei ihren abstrakten Farb- und Bildwelten hat sich die Künstlerin von Natur, Landschaft und den Jahreszeiten inspirieren lassen, erläuterte Happel. Vor allem auf den beiden ausgestellten Himmelsbildern meint der Betrachter die typisch niederrheinische Szenerie zu erkennen. ?Doch die Bilder bilden die Realität nicht einfach ab, sie sind nicht gegenständlich?, betonte der Redner, ?das einzig Reale ist die Farbe, sie symbolisiert die Abstraktion von Wirklichkeit?.
Happel verwies darauf, dass Nora Ehrlich in ihren Bildern stets analytisch vorgeht und ?harmonische Akkordbeziehungen? komponiert. Dennoch seien sie keineswegs statisch. Vielmehr vollziehen die Farbklänge, -verläufe und -setzungen ein recht dynamisches, spannendes Wechselspiel untereinander. In der Folge wirkt dies in einem doppelten Sinn: Nora Ehrlich gelinge es, einerseits den Eindruck von Bewegung herzustellen und andererseits die Farben zum Leuchten zu bringen. Ganz nach der Devise der Künstlerin: ?Ich nutze die Farben nicht, ich forsche an Farben?. Die Ausstellung ?Farbakkorde? ist noch bis zum 12. Februar 2012 in der Räumen des Kunstvereins zu sehen. (red)



eingetragen: 26.01.2012 - 09:18 Uhr



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