Leopoldshöhe

Informationen aus der Gleichstellungsstelle

Stadt Land Fluß im Frauenliteraturcafé
Bei Gänseschmalz, selbstgebackenem Schwarzbrot und Rheinischem Würzkäse diskutierten die Besucherinnen des Frauenliteraturcafés von ChristophPeters Stadt, Land, Fluß.
Auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten Annemarie Schneider stellte Uli Aaltonen den Roman vor.
Christoph Peters beschwört in Stadt Land Fluß die ländliche Tristesse, aber auch die noch heile Welt am Niederrhein in den siebziger und achtziger Jahren. Die Hauptpersonen des Buches Thomas und die Zahnärztin Hanna lernen sich am Zahnarztstuhl kennen. Thomas braucht aber einige Sitzungen, um endlich das Herz der ihn behandelnden Ärztin zu gewinnen.
Die nun folgende jahrelange Lebensgemeinschaft der beiden warf natürlich bei den Zuhörerinnen die Frage auf: Was hält sie eigentlich zusammen, außer, dass sie für den Lebensunterhalt aufkommen muss, weil er den eigentlichen "Dreh" nicht findet. Die Monographie über den niederrheinischen Schnitzkünstler gelingt ihm so wenig wie die Abhandlung über eine Philosophie der Zentralperspektive.
Hanna versteht von Kunst nichts, sie liest zum Leidwesen Thomas´ Krimis; noch vor dem Einschlafen grübelt sie über ihrer Patientinnenliste, mit ihren Freundinnen redet sie über Steuerfragen und Rotweinmarken.
Als Hanna an Krebs erkrankt, gerät er in Panik und steht völlig hilflos vor der Situation. Sie ist die Starke, die unbeirrt weiter ihrer Arbeit nachgeht, während er sich - auch angesichts der Bilder vom Tod in der Verwandtschaft, die in ihm aufsteigen - der Verantwortung nicht gewachsen sieht. Wie das Buch / die Beziehung endet bleibt unklar.


Vorankündigung:
Nächste Buchvorstellung im Frauenliteraturcafé am 4.11.2010 um 19.30 Uhr im BIB: Unscharfe Bilder von Ulla Hahn
Auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten Annemarie Schneider stellt Uli Aaltonen im Frauenliteraturcafé ?Unscharfe Bilder? von Ulla Hahn vor.
Ihr Vater ist für Katja immer ein Vorbild gewesen. Welches Entsetzen, als sie ihn in der Ausstellung "Verbrechen im Osten" auf einem Foto bei der Erschießung von Zivilisten zu erkennen glaubt. Sie bringt ihm den Katalog der Ausstellung, der dies Bild nicht enthält, mit ins Seniorenheim. Sie hofft, dass er bei der Betrachtung der Fotos von selbst auf sein Verbrechen zu sprechen kommt. Widerwillig beginnt der alte Mann zu erzählen. Aber in ihm leben ganz andere Bilder. Katja wird von den Erzählungen mitgerissen. Aber sie vergisst jenes Bild nicht. Als sie ihren Vater schließlich damit konfrontiert, werden die unscharfen Bilder klar, die vermeintlich so scharfen vieldeutig. (red)


Foto 1: Besucherinnen des Frauenliteraturcafés




eingetragen: 20.09.2010 - 11:21 Uhr



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