Oerlinghausen

17. Sicherheitstag: ?Vorbeugen ist besser?

(gs). Zum 17. Mal richtete die Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt einen Sicherheitstag aus. Rund um das Oerlinghauser Rathaus waren insgesamt 220 Mitarbeiter in Einsatz, um die Bevölkerung aufzuklären und Vorsicht zu empfehlen, ganz nach dem Motto: ?Vorbeugen ist besser als heilen?.
Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als der Kleinwagen von einem großen Kran in die Höhe gezogen wurde und aus einigen Metern Abstand auf einen darunter liegenden Baumstamm stürzte. Die Karosserie des Autos war seitlich sofort zerbeult als bestünde sie aus Knetmasse für Kinder. Mit der Demonstration sollte gezeigt werden, was passiert, wenn ein Fahrzeug bei einem Unfall vor einen Baum prallt. ?Vorn und hinten sind die Personenwagen besser geschützt, aber an den Seiten besteht ? trotz der Airbags ? kein absoluter Schutz?, erläuterte der Organisator Siegfried Keller von der Lippischen.
Bei einer anderen Demonstration fiel ein Personenwagen aus zehn Metern Höhe herab; dies entspricht einem Aufprall bei etwa 40 Kilometern in der Stunde. Wie die Hilfe nach einem solchen Unfall vonstatten geht, zeigten dann einige Einsatzkräfte der Oerlinghauser Feuerwehr: Feststellung des Schadens, Versorgung des eingeklemmten Fahrers, Sicherung des Fahrzeugs, Entfernung des Daches und Bergung der Person aus dem Wagen.
Dass Geschwindigkeit zumeist falsch eingeschätzt wird, führten Oberkommissar Uwe Büker und seine Kollegen von der Verkehrsunfall-Prävention der Polizei im Kreis Lippe vor. Büker warnte vor der Einstellung: ?Wenn ich etwas zu schnell fahre, kostet es ja nur Geld und noch keine Punkte, das ist ja nicht viel?. Mit Hilfe von gezielten Bremsmanövern mit einem Polizeifahrzeug wurde dem Publikum anschaulich vermittelt, dass bereits geringe Geschwindigkeiten großen Schaden anrichten können. ?Wir müssen ja nicht nur den Bremsweg berücksichtigen, sondern auch die Reaktionszeit?, sagte Büker, ?bei hohen Geschwindigkeiten vervielfacht sich der Bremsweg. Für Kinder kann das bedeuten, dass sie nur eine geringe Überlebenschance haben?.
Die Feuerwehrleute führten außerdem die richtige Handhabung von Feuerlöschern und zeigten, welche Kraft eine Spraydose entwickeln kann, wenn sie entzündet wird. Interessenten konnten in drei Geländewagen der Feuerwehr mitfahren und in einem Parcours erleben, welche extreme Hindernisse diese Fahrzeuge überwinden können. Auf dem Rathausplatz spielte der Musikzug der Oerlinghauser Feuerwehr.
Bei Fahrsimulatoren konnten sich Führerscheinneulinge mit Gefahrensituationen vertraut machen, die Kreispolizeibehörde und die Schutzgemeinschaft Lippe ?Zuhause sicher? empfahlen Sicherungsmöglichkeiten für Haus und Auto, die Puppenbühnen der Feuerwehr Extertal und der Polizei unterhielten die Jüngsten. Nicht wenige der Besucher kamen zu dem Schluss: ?Es war sehr abwechslungsreich und echt beeindruckend?.

Fotos: Günter Schröder (red)


Foto 1: Aus einem Kran wurde ein Auto abgeworfen, um die anschließenden Schäden zu demonstrieren.

Foto 2: Anhand von Fahrsimulatoren konnten sich die Besucher mit verschiedenen Verkehrsmöglichkeiten vertraut machen.




eingetragen: 16.06.2010 - 20:33 Uhr



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