Leopoldshöhe

Aus Liebe zur Natur den Jagdschein erworben

(gs). Gelöste, heitere Stimmung herrschte in Leopoldshöhe-Krentrup an der Schießanlage der Kreisjägerschaft Lippe. 34 Frauen und Männer haben eine anspruchsvolle Ausbildung erfolgreich beendet. Nach bestandener Prüfung wurden ihnen nun die Urkunden mit der Jagdberechtigung ausgehändigt. Für manche Teilnehmer steht das Jagen allerdings gar nicht so sehr im Vordergrund.
?Ich liebe die Natur, war aber beruflich immer viel zu sehr gefordert, um mich damit zu beschäftigen?, berichtete Ingo Zumwalde aus Detmold, ?es war daher eine alte Idee, nach der Berufstätigkeit mehr darüber zu erfahren?. Der Lehrgang bot ihm nun die Möglichkeit, tief in die Materie einzutauchen und sein Wissen zu erweitern. ?In den zurückliegenden sieben Monaten haben wir außerordentlich viel über die Natur gelernt?, lautete sein Fazit.
?Durch die vielen neuen Kenntnisse habe ich einen anderen Natureindruck bekommen?, so Zumwalde. Der Lehrgang habe ihm einmal mehr vermittelt, wie wichtig der Einklang von gesundem Boden, Pflanzen, Tieren und Menschen sei. ?Das ist nichts anderes als das Grundgesetz der Ökologie?. Zumwalde ist überzeugt, dass die Jäger ihren Beitrag leisten, um die Natur zu schützen und zu erhalten. ?Sie müssen sich ja kümmern, wenn sie ihr Hobby weiter pflegen wollen, und sie machen das durchaus nachhaltig?, sagte er.
Auch Dirk Roesler hat die umfangreiche Ausbildung erfolgreich beendet, drängt aber dennoch nicht auf die Jagd. Der Detmolder hat sich beruflich mit dem Thema Elektronik befasst. ?Ich kannte die Bauteile quasi mit Vornamen, aber der Vogel im Vorgarten sagte mir nichts?. Aus diesem Grund nahm er an dem Lehrgang teil und ließ sich in 230 Stunden ausbilden. Auf dem Lehrplan standen selbstverständlich auch Informationen über nicht jagdbare Tierarten. ?Ich sehe die Natur jetzt mit ganz anderen Augen?, stellte Roesler fest. Da ihn auch das Segelfliegen und das Fliegen insgesamt begeistert, möchte er nun beide Interessen verbinden und noch einen Falknerschein machen.
Lehrgangsleiter Hartmut Tegtmeier gratulierte den erfolgreichen Absolventen zu ihrer Leistung. ?In Deutschland haben wir weltweit die schwersten Prüfungen für die Jagdberechtigung?, sagte er, ?sie haben viele Entbehrungen auf sich genommen, um die hohen Anforderungen zu erfüllen?. Albrecht Brokmeier, der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, erinnerte die Seminarteilnehmer an ihre Pflichten und die Verantwortung der Gesellschaft und der Natur gegenüber. ?Handeln Sie verantwortungsvoll und jagen Sie sauber und waidgerecht?, sagte er. Als Lehrgangssprecherin bedankte sich Peggy Pfaff bei den Ausbildern für einen interessanten und bisweilen mit viel Humor gewürzten Unterricht. ?Im Laufe der Zeit hat sich ein richtiges Familiengefühl entwickelt?, meinte sie. (red)


Foto 1: Nachdem sie alles über Naturschutz, Jagdrecht und Waffenkunde gelernt und eine Schießausbildung absolviert haben, konnten 34 Lehrgangsteilnehmer ihre Urkunden entgegennehmen, die ihnen das Jagen gestatten. Vorn überreicht Lehrgangsleiter Hartmut Tegtmeier einen Blumenstrauß an die Seminarsprecherin Peggy Pfaff.

Foto 2: Aus dem besonderen Anlass intonierte das Jagdhornbläsercorps aus Horn-Bad Meinberg den "Fürstengruß"




eingetragen: 15.05.2010 - 09:54 Uhr



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