Leopoldshöhe

Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde Oerlinghausen eröffnet

(gs). ?Unser neues Gemeindehaus ist heute so voll, wie wir es uns nicht haben träumen lassen?, meinte Josef Kirberich. Der Vorsitzende des katholischen Pfarrgemeinderates freute sich: ?Ein wesentliches Ziel ist damit bereits erreicht: Das Haus ist mit Leben gefüllt?. Am Fronleichnamstag wurde das sanierte und umgebaute Pfarrheim der Kirchengemeinde St. Michael im Beisein von mehreren hundert Gästen feierlich wieder eröffnet.
?Wir haben das Pfarrheim fit gemacht für die Zukunft ? nicht nur in energetischer, auch in gesellschaftlicher Hinsicht?, beschrieb Architekt Falko Biermann das Ziel der Baumaßnahme. Auf den Fundamenten des alten Gebäudes sei ein Haus entstanden, das allen Nutzern gerecht werde. Es sei ebenerdig und daher leicht zugänglich, multifunktional zu nutzen, durch Schiebetüren erweiterbar und weitgehend aus natürlichen Materialien erbaut. Die transparenten Wände und die großen Fenster ließen viele Durch- und Einblicke zu. ?Man kann jetzt sogar die Kirche sehen, was vorher nicht möglich war?, so Biermann.
Der Architekt sprach sich dafür aus, nun auch inhaltlich neue Wege zu suchen. Er denke zum Beispiel an ein sonntägliches Kirchencafé nach der Messe, sagte Biermann, und erhielt für diesen Vorschlag spontan viel Applaus. Man könne auch eine Mittagstafel und eine Oldiefete (?statt Altenclub?) anbieten. Er könne sich einen Kochkursus, eine Krabbelgruppe, Jugendzeltlager und Jugendprojektwochen vorstellen, sagte Biermann, der auch selbst der Oerlinghauser Kirchengemeinde angehört.
Pfarrer Markus Pohl, seit Anfang des Jahres im Amt, erinnerte an seinen verstorbenen Vorgänger Andreas Braun, der 2004 den Anstoß zu dem Bau gegeben habe. ?Es ist sein Werk?, betonte Pohl. Nachdem er allen Räumen seinen Segen gespendet hatte, sagte der Pfarrer, er wünsche sich ?ein lebendiges und offenes Haus?. Es solle zu einem Ort der Hoffnung und des Lebens, zu einem ?Stück Heimat? werden.
Von einem gelungenen Bauwerk sprach auch der stellvertretende Dechant Reinhold vom Dekanat Bielefeld-Lippe. Er wünsche dem Gebäude ?ganz viele Gebrauchsspuren, denn dann kann man sehen, dass es lebt?. Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort lobte die städtebauliche Weiterentwicklung. ?Man kann deutlich sehen, die Kirche lebt und hat eine Zukunft?, sagte sie. Pfarrerin Doris Leichsenring und Pfarrer Stefan Weise überbrachten die Grüße der evangelischen Kirchengemeinden. Siegfried Hasler von der Adventgemeinde gratulierte ebenfalls und verriet ein Geheimnis: Indirekt habe er das Pfarrheim erst möglich gemacht. Auflösung: 1960 sei ihm das Grundstück als Bauplatz für ein Eigenheim angeboten worden, allerdings habe er sich anderweitig entschieden. Per Brief meldete sich der ehemalige Pfarrer Karl Henke und schickte gute Wünsche.
Die ersten Gruppen haben am Fronleichnamstag gleich von dem Pfarrheim Besitz ergriffen. So schenkten die 25 Messdiener in einem der Räume alkoholfreie Cocktails aus, der Malteser-Hilfsdienst stellte sich vor und die Mitglieder der Caritas-Konferenz und der Familiengruppe trafen sich. Nicht zuletzt freuten sich Krista Blome und Birgit Tannert darüber, dass die katholische, öffentliche Bücherei in neuem Gewand wieder zur Verfügung steht. ?Lange haben wir diesen Tag ungeduldig erwartet?, sagten sie. (red)


Foto 1: Den symbolischen Schlüssel übergab Architekt Falko Biermann an Josef Kirberich, Pfarrer Markus Pohl und Georg Maiwald, den Vorsitzenden des Kirchenvorstands (v.l.n.r.).

Foto 2: Krista Blome (2. von links) und Birgit Tannert (rechts) freuten sich, dass sie in der katholischen, öffentlichen Bücherei nun wieder Literatur und Gesellschaftsspiele ausleihen können.




eingetragen: 13.06.2009 - 14:22 Uhr



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