Oerlinghausen

TuS Lipperreihe feierte sein 50-jähriges Bestehen
Viele Arbeiten in Eigenleistung vollbracht

Oerlinghausen-Lipperreihe (gs). Die Mitgliedskarte Nr. 1 des Turn- und Sportvereins Lipperreihe wurde am 1. Mai 1959 für Fritz Wollny ausgestellt. Der Lehrer Wollny hatte sich für die Gründung des Vereins eingesetzt, der zu Beginn 32 Mitglieder hatte. Am vergangenen Wochenende wurde das 50-jährige Bestehen gefeiert: Zur Party im Dalbker Krug kamen 100 Mitglieder, weit mehr verfolgten die zahlreichen Freundschaftsspiele und sportlichen Vorführungen.
Nicht nur die Einwohnerzahl stieg in den 50 Jahren rasant an, auch der Verein wuchs auf 953 Mitglieder an. Zu ihnen gehören auch Joel Albrecht und Tom Starke, beide zehn Jahre alt. ?Wir gehen in eine Klasse, spielen in derselben Fußballmannschaft und sind auch noch befreundet?, erzählten sie. Seit rund fünf Jahren gehören sie zum Kader der E1-Jugendmannschaft, Joel spielt im Sturm, Tom in der Abwehr. Am Jubiläumswochenende haben sie das Spiel gegen das Team aus Oerlinghausen leider verloren. ?Das ist ja auch die stärkste Mannschaft in der Liga?, meinte Joel, ?aber immerhin haben wir zwei Tore geschossen ? eins von der Mittellinie und eins durch Ecke?.
Im Gegensatz zu anderen Vereinen ist der Spielbetrieb auch weiterhin gesichert; 13 Jungen gehören zur Mannschaft. ?Einige von uns helfen sogar in der D-Jugend aus?, berichtete Tom. Die beiden Grundschüler möchten aber weiterhin gern zusammen spielen, schließlich gefällt es ihnen in der eigenen Mannschaft recht gut. Zwei Mal pro Woche wird trainiert. Für Joel bedeutet das eine besondere Herausforderung, denn sein Trainer ist zugleich sein Vater. Die beiden Rollen sind nicht immer leicht auseinander zuhalten. ?Ich glaube, er bevorteilt die anderen immer?, ist Joel überzeugt. Protest hilft wenig, vielmehr muss er sich dann sagen lassen: ?Beim Fußball bin ich nicht Dein Vater, sondern Dein Trainer?.
Bevor die Fußballabteilung im Jahr 1965 entstand, wurde ausschließlich geturnt. Dies entsprach einer alten Tradition, die auf das Jahr 1919 zurückgeht. Vor 90 Jahren bildete sich der Arbeiter-Turnverein Senne (wie Lipperreihe damals hieß). 1933 wurde die Organisation von den Nazis dann verboten. Schon unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde auch in Lipperreihe geturnt, Fußball und Handball gespielt, jedoch ohne an Wettkämpfen teilzunehmen. 1968 wurde der Sportplatz eingeweiht, im Jahr 2000 erhielt er einen Kunstrasen. Gegenwärtig existieren die Abteilungen Turnen, Fußball, Korbball, Tennis, Badminton und Tai-Chi.
Der TuS Lipperreihe zeichnet sich dadurch aus, dass sehr viele Arbeiten in Eigenleistung erbracht werden, betonte der Vorsitzende Peter Podlacha. Landrat Friedel Heuwinkel würdigte diesen freiwilligen Einsatz und zeigte sich von den ?Sportanlagen im Grünen? sehr beeindruckt. Das Vereinsleben sei wichtig für das Miteinander, so Heuwinkel. Als Zeichen der Anerkennung hatte er nicht nur einen Wimpel, sondern auch einen Umschlag mit einer finanziellen Unterstützung mitgebracht. Stellvertretender Bürgermeister Erich Schmitt ? selbst Mitglied im TuS Lipperreihe und zeitweilig zweiter Vorsitzender ? dankte allen Übungsleitern und dem Vorstand für ihren Einsatz. Gleichzeitig wies Schmitt darauf hin, dass die Stadt nicht über ein ?Füllhorn? verfüge, um Sportvereine großzügig zu fördern. Eigenleistung sei auch weiterhin gefragt. (red)


Foto 1: Landrat Friedel Heuwinkel (links) und der stellvertretende Oerlinghauser Bürgermeister, Erich Schmitt (rechts), gratulierten dem Vorsitzenden des TuS Lipperreihe, Peter Podlacha, zum Vereinsjubiläum.

Foto 2: Joel (links) und Tom spielen beim TuS Lipperreihe in der E1-Jugend. Es gefällt ihnen in der Mannschaft recht gut: ?Wir sind ja auch alle miteinander befreundet?.




eingetragen: 27.05.2009 - 09:37 Uhr



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