Leopoldshöhe

Wenn aus Fremden Freunde werden
Deutsch-paraguyisches Freundschaftsfest in der Grundschule Nord

(gs). Helmut Schirmacher hatte bereits lange den Wunsch ein Fest für seine in Leopoldshöhe lebenden Landsleute aus Paraguay gemeinsam mit Deutschen zu veranstalten. Als dann noch die paraguayische Botschafterin Lilianne Lebron-Wenger ihr Kommen zugesagt hatte, war das ?deutsch-paraguayische Freundschaftsfest? geboren.
Zum Hintergrund: In den 50er Jahren kamen die erste Einwohner der Republik Paraguay nach Deutschland. Mehrere hundert Menschen fanden ihre Wurzeln in Leopoldshöhe, nachdem in Bechterdissen die mennonitische Kirche gebaut wurde. Heute leben in der Gemeinde bereits Familien in der dritten Generation mit Wurzeln aus Paraguay ? und sie fühlen sich hier sichtlich wohl. Und die Aula der Grundschule Nord erstrahlte im ?multikulturellen Glanz?: Sowohl die paraguayische als auch die deutsche Fahne waren gehisst, es gab Musik aus beiden Ländern und Spezialitäten aus Paraguay. Angeboten wurde gebackene Kringel (Chipas), Masikuchen (Sopa) sowie Maniok. Und als ein Männerchor dann das Lied vom ?Mond von Gran Chaco? sang, da wollte Helmut Schirmacher am liebsten wieder nach Hause ? doch im gleichen Atemzug stellte der Meistergriller die Frage ?Wo sind wir denn eigentlich zu Hause??
Botschafterin Lilianne Lebron-Wenger schätzte, dass etwa 1.500 Paraguayer in München Stuttgart, Hamburg und unserer Region wohnen. ?Wobei Ostwestfalen ein Schwerpunkt geworden ist?, so die Botschafterin weiter, ?und viele von ihnen halten noch Kontakt nach Paraguay?. Wie auch Katharina Fischer: Sie kam im Jahr 1961 nach Deutschland, da das Leben in Paraguay sehr schwer geworden war. In Leopoldshöhe wohnten damals bereits viele Bekannte, und so entschloss sich auch die Familie Fischer für diese Gemeinde. Mittlerweile sieht Fischer Deutschland als ?ihre zweite Heimat? an, ihre Kinder haben hier eine Ausbildung absolviert und sind mittlerweile erfolgreich im Beruf. ?Trotzdem hält Katharina Fischer noch Kontakt zu ihrer Heimat, gemeinsam mit drei anderen Frauen unterstützt sie dort eine Schule.
?Aus Fremden sind mittlerweile Freunde geworden?, bezeichnete Bürgermeister Gerhard Schemmel den Kontakt, ?das Verhältnis zu den Deutsche ist eher unkompliziert und durch gute Nachbarschaft geprägt?. Das Gemeindeoberhaupt bezeichnete den Besuch der Botschafterin als eine große Ehre für Leopoldshöhe. Gemeinsam mit der Botschafterin stattete Schemmel dem Fest in der Grundschule Süd sowie dem Saatzuchtbetrieb Gut Hovedissen einen Besuch ab. Und natürlich wurde das Fest mit Spezialitäten aus Paraguay traditionsgemäß gefeiert und Meistergriller Helmut Schirmacher war in seinem Element.
Fotos: Günter Schröder (red)


Foto 1: Als der Männerchor das Lied vom ?Mond von Gran Chaco? sang, wurde so manchem Besucher warm ums Herz

Foto 2: Freuten sich über den Besuch von Botschafterin Lilianne Lebron-Wenger: Bürgermeister Gerhard Schemmel (links) und Helmut Schirmacher

Foto 3: Zur weiteren musikalischen Untermalung des deutsch-paraguayischen Freundschaftsfestes trug die Trommel-Gruppe bei.




eingetragen: 22.09.2008 - 11:22 Uhr



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