Überregional

Flutkatastrophe in Südostasien
Tipps für hilfreiche und seriöse Spenden

Nach dem verheerenden Seebeben in Südostasien wollen viele Menschen einen sinnvollen Beitrag leisten, um Hilfsaktionen vor Ort zu unterstützen. Spenden für die Opfer der Katastrophe werden nicht nur akut, sondern auf lange Sicht dringend benötigt.
?Um zu gewährleisten, dass Spenden seriös und wirkungsvoll verwendet werden, sollte individuelle Hilfe zwar schnell, aber nicht unüberlegt geleistet werden?, rät Petra Schwenk, Beraterin in der Bielefelder Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW. Denn es ist nicht auszuschließen, dass Trittbrettfahrer die große Spendenbereitschaft der Menschen ausnutzen und Hilfsgelder sammeln, die nicht gezielt und wirksam genug eingesetzt werden, sondern irgendwo versickern oder sogar unbefugt in die eigene Tasche wandern.
Damit die geleistete Hilfe im Krisengebiet an die richtige Adresse kommt, gibt die Verbraucher-zentrale NRW Spendern folgende Empfehlungen an die Hand:
- Sich nicht überrumpeln lassen: Bei Spendensammlungen auf der Straße oder an der Haustür liefert das Auftreten der Sammler erste Hinweise auf den wahren Zweck des Anliegens. Wenn die Spendenwerbung zu übertrieben und drastisch erscheint, wenn jemand Druck ausübt und Passanten oder Hausbewohner zu einer Geldspende drängt, ist Vorsicht geboten.
- Seriosität des Spendensammlers prüfen: Wer eine Geldspende für die Flutwellenopfer leisten möchte, sollte sich vorher von der Seriosität der in Frage kommenden Hilfsorganisation überzeugen. Eine gute Orientierungshilfe bietet hier das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). Es erteilt Auskunft über die Arbeit und Ziele zahlreicher gemeinnütziger Hilfswerke. Eine aktuelle Liste mit Namen, Adressen und Kontonummern der Organisationen, die Hilfe für die Seebebenopfer in Südostasien leisten und das Spendensiegel tragen, kann im Internet unter http://www.dzi.de oder schriftlich beim DZI , Bernadottestraße 94, 141195 Berlin, bestellt werden. Für eine Rückantwort sind drei Briefmarken zu 55 Cent beizulegen. Zahlreiche kleinere Organisationen und Initiativen unterstützen Notleidende vor Ort ebenfalls mit Hilfsgütertransporten und speziellen Dienstleistungen. Sie sind auch ohne DZI-Siegel glaubwürdig und kompetent tätig.
- Sachspenden nur bei ausdrücklicher Bitte: Geldspenden leisten bessere Dienste, weil Hilfsorganisationen Finanzmittel einfach gezielter einsetzen können. Sachgüter sollten nur abgegeben werden, wenn speziell danach gefragt wird. Sonst behindern sie eine wirksame Unterstützung eher, als das sie nützen.
- Spenden sind vielfach steuerlich absetzbar: Spenden an mildtätige Einrichtungen und Organisationen können als Sonderausgaben steuerlich abgesetzt werden, wenn die betreffenden Hilfswerke vom zuständigen Finanzamt als ?steuerbegünstigt? oder ?gemeinnützig im Sinne der §§ 51 ff. der Abgabenordnung? anerkannt sind. Dazu ist eine Spendenbescheinigung des jeweiligen Hilfswerks beizulegen. Wird die Spende auf ein eigens eingerichtetes Sonderkonto eingezahlt bzw. ist der Betrag nicht höher als 100 Euro, genügt als Nachweis in der Regel auch der Einzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung.
- Spontane Spenden sind wichtig, Dauerspenden unerlässlich: Maßnahmen zur Linderung der Not und zum Wiederaufbau sind in den betroffenen Katastrophengebieten nicht nur jetzt, sondern über viele Jahre hinweg zu leisten. Wer über die spontane Geste hinaus regelmäßig spendet - zum Beispiel durch Einrichtung eines Dauerauftrages - stützt damit die kontinuierliche Arbeit von Hilfsorganisationen. ()

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eingetragen: 19.01.2005 - 17:47 Uhr