Überregional

Regionales Einzelhandelskonzept für Ostwestfalen-Lippe bei TIME 2005 in Berlin vorgestellt

Das Regionale Einzelhandelskonzept für Ostwestfalen-Lippe ist als Modellprojekt beim diesjährigen Tag des inhabergeführten mittelständischen Einzelhandels TIME 2005 am 27. Juni 2005 in Berlin präsentiert worden. Gemeinsam stellten Dr. Ulrich Hatzfeld, Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Regierungspräsident Andreas Wiebe und Stefan Genth, Hauptgeschäftsgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Ostwestfalen-Lippe, die Hintergründe und Zielsetzungen sowie den gemeinsamen Weg und die Umsetzung des ersten Regionalen Einzelhandelskonzeptes für einen gesamten Regierungsbezirk den interessierten Teilnehmern der zum 2. Mal in Berlin durchgeführten Fachveranstaltung vor.

Veranstalter von TIME 2005 ist der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels in Kooperation mit den regionalen Einzelhandelsverbänden. TIME 2005 ist ein gutes Beispiel für den Willen des inhabergeführten mittelständischen Einzelhandels, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. TIME 2005 hat sich wiederum entscheidenden Themen des mittelständischen Einzelhandels gewidmet und aufgezeigt, wo Erfolgspotentiale stecken.
Vor dem Hintergrund von stagnierenden Märkten, insbesondere einer nicht steigenden Kaufkraft und Konsumsituation, aber auch vor dem Hintergrund einer weiteren Flächenentwicklung im Einzelhandel stand die Präsentation des Regionalen Einzelhandelskonzeptes für Ostwestfalen-Lippe unter dem Motto ?Was ist der Standort morgen wert??: Interkommunale Abstimmung als Erfolgsfaktor für funktionierende Einzelhandelsstrukturen.

In einem Dreiklang mit der Sichtweise des Landesbauministeriums, der Bezirksregierung Detmold und der praktischen Sichtweise des Einzelhandels, konnten die Referenten Ulrich Hatzfeld, Andreas Wiebe und Stefan Genth jeweils aus ihrer eigenen Wahrnehmung heraus die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte sowie auch die Vorteile des Regionalen Einzelhandelskonzeptes den Teilnehmern und Zuhörern vorstellen und erläutern.
Das Regionale Einzelhandelskonzept für Ostwestfalen-Lippe konnte mit der Unterzeichnung von 65 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus der Region am 4. Dezember 2003 in Detmold in die Umsetzungsphase gehen.
Hintergrund der Erstellung des Regionalen Einzelkonzeptes in Ostwestfalen-Lippe war nach wie vor der drängende Wettbewerb um Standorte und auch der Wunsch, insbesondere der Immobilienwirtschaft, neue Einzelhandelsflächen zu schaffen. Um die Flächenentwicklung im Einklang mit der Stadtentwicklung und der Handelsentwicklung zu betrachten, wurde in gemeinsamer Trägerschaft das Regionale Einzelhandelskonzept auf den Weg gebracht.

Mit der überwältigenden Mehrheit der Teilnahme fast aller Städte und Gemeinden aus Ostwestfalen-Lippe, war damit die Basis auch für eine zielgerichtete und praxisorientierte Umsetzung gegeben. Das Regionale Konzept verfolgt auf der Basis der Freiwilligkeit durch die jeweiligen Ratsbeschlüsse der teilnehmenden Städte und Gemeinden einerseits die Innenstädte als gewachsene Standorte des Einzelhandels zu stärken und stützen, andererseits aber auch die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, insbesondere im ländlichen Umfeld, zu sichern und darüber hinaus die Entwicklung des großflächigen Einzelhandels transparenter und einfacher zu gestalten und diese jedoch im Einklang mit der Stadt- und Handelsentwicklung gemeinsam zu entscheiden.
?Unter der Überschrift bei Konsens Deregulierung ist das Regionale Einzelhandelskonzept ein wesentlicher Beitrag zur Verwaltungsvereinfachung und Entbürokratisierung und führt insbesondere zu einer Verfahrensbeschleunigung bei den Projekten, die regional abgestimmt sind? hob Regierungspräsident Andreas Wiebe hervor. Darüber hinaus verfolgt das Regionale Einzelhandelskonzept natürlich auch die Stärkung der gewachsenen Zentren und Innenstädte und erleichtert hier beispielsweise die Ansiedlung von Verkaufsflächen, die im regionalen Konsens entwickelt werden.
Erste Umsetzungserfahrungen gibt es hierzu bereits. Eine Befragung bei den Städten und Gemeinden hat klare Ergebnisse hierzu ergeben. Die Städte und Gemeinden bewerten die Umsetzung des Regionalen Einzelhandelskonzeptes insgesamt als überdurchschnittlich gut. Besonders positiv wird die raumverträgliche Ansiedlung des großflächigen Einzelhandels auf der Grundlage des Regionalen Einzelhandelskonzeptes bewertet sowie die Schaffung von mehr Planungssicherheit für Kommunen und Betreiber, aber auch die Vereinfachung und Beschleunigung der landesplanerischen Verfahren. Hilfreich war das Regionale Einzelhandelskonzept für jede 3. der befragten Städte und Gemeinden bei Ansiedlungsfällen, in denen auf der Grundlage des Regionalen Einzelhandelskonzeptes eine Beurteilung vorgenommen wurde. Die Hälfte der befragten Städte und Gemeinden hat die räumliche Einzelhandelsentwicklung, insbesondere auch für nicht großflächige Einzelhandelsvorhaben, die weniger als 700 m² im Einzelfall haben, bereits durch ein eigenes kommunales Einzelhandelskonzept konkretisiert oder spielt mit dem Gedanken, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten.

Hier kann daher klar festgestellt werden, das bereits in der kurzen Zeit der Umsetzungsphase die Städte und Gemeinden sehr positive Ergebnisse mit dem Regionalen Einzelhandelskonzept erzielen konnten.
Sowohl durch den Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, als auch aus anderen Regionen Deutschlands, ist bereits heute zu erkennen, dass die Erstellung eines Regionalen Einzelhandelskonzeptes, wie hier in Ostwestfalen-Lippe, nicht nur Vorbildcharakter hat, sondern der richtige Weg ist, eine gemeinsame kommunale und regionale Einzelhandels- und Stadtentwicklung auf den Weg zu bringen. Daher denken bereits andere Regionen darüber nach, ein Regionales Einzelhandelskonzept für ihren Bereich aufzustellen, zu diskutieren und umzusetzen.
?Die Modellregion Ostwestfalen-Lippe ist daher abermals Vorreiter bei der regionalen Kooperation, nicht nur zwischen den Kommunen und dem Land, sondern auch mit der mittelständischer Wirtschaft?, freut sich Regierungspräsident Andreas Wiebe .
Aus Sicht des Einzelhandels braucht sowohl der innerstädtische Einzelhandel, als auch der großflächige Einzelhandel nicht nur Vertrauen in die Zukunft der Standorte, sondern auch Zukunftsperspektiven.
Mit dem Regionalen Einzelhandelskonzept werden hier klare Vorgaben definiert, die transparent und für jeden nachvollziehbar sind. Darüber hinaus wird auch mit dem Regionalen Einzelhandelskonzept, insbesondere in Ostwestfalen-Lippe, die Nahversorgung gestärkt.
Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung einer älter werdenden Bevölkerung ist es von entscheidender Bedeutung auch zukünftig eine wohnungsnahe Grundversorgung in den Flächengemeinden Ostwestfalen-Lippes sicherzustellen. (red)

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eingetragen: 20.07.2005 - 18:02 Uhr