Leopoldshöhe

Informationen aus Rats- und Ausschusssitzungen der Gemeinde Leopoldshöhe

Diskussion über Benennung von Straßen und Plätzen
Mit einem Antrag des Partnerschaftsvereins Leopoldshöhe e. V. beschäftigten sich die Mitglieder des Ausschusses für Straßen, Plätze und Verkehr in ihrer letzten Sitzung Ende Januar. Dieser hatte vorgeschlagen, bei der Vergabe neuer Straßennamen die Partnerstädte der Gemeinde Leopoldshöhe St. Gaultier, Myslakowice und Schweina zu berücksichtigen. In ihrer Stellungnahme zu dem Antrag wies die Verwaltung allerdings darauf hin, dass derzeit keine Benennungen anstehen. Generell sei es darüber hinaus so, dass Straßennamen immer eine eindeutige Schreibweise haben sollten. Gerade bei den Namen der Leopoldshöher Partnerstädte Myslakowice und St. Gaultier sei jedoch zu befürchten, dass es hier oft zu Schreibfehlern kommen werde. Die Ausschussmitglieder teilten die Befürchtungen der Verwaltung, wollten die Anregung des Partnerschaftsvereins jedoch nicht gänzlich ablehnen. Deshalb wurde vorgeschlagen, Spielplätze bzw. Plätze oder Kreisverkehre nach den Partnerstädten zu benennen. Ergänzend soll auch überdacht werden, bei dem polnischen Städtenamen auch den deutschen Namen mit aufzunehmen. Abschließend wurde die Verwaltung beauftragt, Vorschläge für die Benennung von Spielplätzen oder Kreisverkehren zu erarbeiten und diese in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Straßen, Plätze und Verkehr vorzustellen.

Familienbeauftragte zieht Bilanz
Eine positive Bilanz zum Elternbegleitbuch zog die Familienbeauftragte Michaela Indermark unlängst in der letzten Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur. Gleichzeitig nutzte sie die Gelegenheit, um sich den Mitgliedern des Ausschusses vorzustellen. Seit Oktober 2012 ist die Erzieherin und Heilpädagogin die Familienbeauftragte der Gemeinde Leopoldshöhe und somit u. a. für die Übergabe der Elternbegleitbücher zuständig. Die Informationsmappe mit dem Titel ?Willkommen kleiner Erdenbürger? wird seit August 2010 an alle Familien mit Neugeborenen überreicht. Der praktische Wegweiser beantwortet alle Fragen rund um die Erziehung und enthält viele wichtige Informationen und Rufnummern für junge Familien. Darüber hinaus erhalten die Eltern einen Rauchmelder sowie einen Handpuppenwaschlappen. Im Rahmen ihrer Vorstellung informierte die Bexterhägerin die Ausschussmitglieder darüber hinaus, dass die Eltern Leopoldshöhe als kinder- und familienfreundliche Gemeinde schätzen. Gleichwohl gebe es noch die eine oder andere Anregung. So wünsche sich eine Vielzahl der Eltern schon ab dem ersten Lebensjahr einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Hinsichtlich der Spielplätze fehlen nach Auffassung einiger Eltern Spielgeräte für Kinder unter drei Jahren. Die Mitglieder des Ausschusses nahmen die Ausführungen zur Kenntnis und wünschten Frau Indermark weiterhin viel Freude an ihrer Tätigkeit.

Neue Kindertageseinrichtung in Planung
Über die aktuelle Anmeldesituation für das Kindergartenjahr 2013/2014 in der Gemeinde Leopoldshöhe informierte die Jugendhilfeplanerin des Kreises Lippe, Frau Loke, in der letzten Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur. Derzeit fehlen vor allem Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Da die bestehenden Einrichtungen nicht erweitert werden können, ist nun der Bau einer neuen Drei-Gruppenanlage in Planung. Nur so kann die Gemeinde Leopoldshöhe den ab August 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres erfüllen.
Aktuell stehen in den acht Kindertageseinrichtungen unserer Gemeinde 105 U3-Plätze zur Verfügung. Benötigt werden jedoch 145 Betreuungsplätze, so dass laut Planungsziel des Kreises Lippe noch rund 40 Plätze fehlen. Da der Bedarf im nördlichen Gemeindegebiet am größten ist, soll hier bis zum Jahresende eine neue Kindertageseinrichtung mit zwei U3-Gruppen und einer altersgemischten Gruppe entstehen. Deshalb wurde die Verwaltung beauftragt, nach einem geeigneten Grundstück zu suchen und dieses sodann dem Ausschuss zeitnah vorzustellen. Konkret ist vorgesehen, dass die Gemeinde Leopoldshöhe zwar das Grundstück für den Bau der neuen Anlage zur Verfügung stellt, Betreiber jedoch ein freier Träger sein soll.

Windpotenzialanalyse vorgestellt
Bisher gab und gibt es auf Leopoldshöher Gemeindegebiet nur eine Vorrangfläche für Windkraftanlagen in Greste. Vielerorts werden jedoch Flächen für den nachhaltigen Umbau der Energieversorgung gesucht, so auch in Leopoldshöhe. Deshalb wurde eine Windpotentialanalyse erstellt, deren Ergebnisse nun unlängst in der letzten Sitzung des Hochbau- und Planungsausschusses vorgestellt wurden.
Die Potentialflächenanalyse erfolgte in drei Stufen. Neben einer Planungsraumanalyse wurden auch eine Plausibilitätsprüfung sowie eine Einzelfallprüfung durchgeführt. Innerhalb dieser Untersuchungen wurden die möglichen Standorte anhand der gesetzlichen Vorgaben, wie beispielsweise Mindestabstände zur Wohnbebauung, Einhaltung der zulässigen Lärmwerte und Berücksichtigung des Artenschutzes, geprüft. Im Ergebnis verblieben zwei Standorte, die für eine Vorrangfläche für Windkraftanlagen bedingt geeignet sind.
Der 12 ha große Suchraum 03 liegt auf einer kleinen Anhöhe nördlich der Siedlung Nienhagen (zwischen dem Eltromat-Kreisel und dem Sauerländer Weg) und wird ausschließlich ackerbaulich genutzt. Derzeit weist der Bereich noch ein erhöhtes artenschutzrechtliches Konfliktpotential auf, da ein Rotmilan-Paar in der Nähe des Suchraums brütet. Da jedoch wahrscheinlich noch keine feste Revierbindung vorliegt, kann der Versuch einer Umsetzung des Rotmilan-Horstes in südöstliche Richtung um ca. 500 m unternommen werden. Sollte der neue Horst von den Vögeln akzeptiert werden, könnte der Suchraum 03 für die Nutzung der Windenergie als geeignet bewertet werden.
Bei der zweiten bedingt geeigneten Fläche handelt es sich um den Suchraum 06, der östlich von Asemissen und nordöstlich von Greste liegt. Hier befinden sich bereits drei Windkraftanlagen, die, wenn sie einmal wirtschaftlich abgängig sind, repowered, d. h. auf den neuesten technischen Stand gebracht werden könnten. Nach Ansicht der Gutachter wäre bei einer Neusortierung der Anlagen an diesem Standort evtl. sogar eine vierte Windkraftanlage möglich.
Eine dritte Fläche, die grundsätzlich in Betracht gekommen wäre, befindet sich südlich der Siedlung Bexterhagen. Auch hier besteht allerdings ein erhöhtes artenschutzrechtliches Konfliktpotential, da dieser Bereich eine höhere Bedeutung als Brutrevier für das erfasste Rotmilan-Paar hat.
Die Mitglieder des Hochbau- und Planungsausschusses werden die neuen Erkenntnisse nun in den Fraktionen beraten und sodann in der nächsten Sitzung des Fachausschusses am 7. März 2013 erörtern, ob die Erkenntnisse aus dem Gutachten im Flächennutzungsplan umgesetzt werden sollen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden das vorgestellte Gutachten im Übrigen auf der Internetseite der Gemeinde Leopoldshöhe unter http://www.leopoldshoehe.de.

Zukünftige Entwicklung des Dorfes Greste im Gespräch
Mit der zukünftigen Entwicklung des Dorfes Greste beschäftigten sich die Mitglieder des Hochbau- und Planungsausschusses in ihrer letzten Sitzung. Das Dorf Greste nimmt in Leopoldshöhe eine besondere Stellung ein. Alte Hofgebäude, Scheunen und ein kleiner Weiler prägen dort das Landschaftsbild. Doch die allgemein bekannten Veränderungen in der Landwirtschaft sind auch in Greste ablesbar. Wie vielerorts werden die landwirtschaftlichen Betriebe hier meist nicht mehr im ursprünglichen Sinne bewirtschaftet. Von den fünf landwirtschaftlichen Anwesen, die es im Dorf Greste gibt, wird nur noch ein Hof aktiv bewirtschaftet, die übrigen werden lediglich noch passiv bewirtschaftet. Eine tatsächliche landwirtschaftliche Nutzung, wie man sie aufgrund der Gebäude- und Siedlungsstruktur vermuten würde, findet im Dorf Greste somit nicht mehr statt. Daraus resultiert, dass der vorhandene Gebäudebestand, wie z. B. Ställe und Scheunen, vielfach nicht mehr als solcher genutzt wird.
Darüber hinaus könnte auch die Bevölkerungsstruktur des Dorfes Greste eine städtebauliche Auseinandersetzung mit dem Dorf Greste notwendig machen. 40 % der Einwohner sind über 50 Jahre alt. Nur 18 % der Einwohner sind in der Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahren. Da diese Altersgruppe jedoch erfahrungsgemäß sehr mobil ist, ist nicht auszuschließen, dass ein Teil dieses Personenkreises das Dorf verlässt. Zuzüge sind in naher Zukunft nicht zu erwarten, so dass mittelfristig von einem Rückgang der Bevölkerung auszugehen ist.
All diese Faktoren beeinflussen die Zukunft des Dorfes Greste nachhaltig. Die Verwaltung sieht deshalb ? insbesondere auch vor dem historisch-kulturellen Hintergrund ? die Verpflichtung, sich in die zukünftige Entwicklung des Dorfes einzubringen. Sie hat daher vorgeschlagen, eine Bestandsaufnahme des Dorfes Greste durchzuführen und in Zusammenarbeit mit den Eigentümern/innen ein städtebauliches Entwicklungskonzept für die Zukunft zu erarbeiten. Die Mitglieder des Hochbau- und Planungsausschusses schlossen sich dieser Auffassung größtenteils an und so wurde die Verwaltung beauftragt, nun zunächst Kontakt zu den Bewohnern/innen des Dorfes Greste aufzunehmen. Die Ergebnisse dieser Gespräche sollen dann möglichst in der nächsten Sitzung des Hochbau- und Planungsausschusses vorgestellt werden, um dann zu entscheiden, wie hier weiter vorgegangen werden soll. (red)

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eingetragen: 08.02.2013 - 17:29 Uhr