Überregional

Pieper-von Heiden - Ausbildungsmarkt in Lippe weiter stark unter Druck
Lehrermangel an 20 von 35 weiterführenden Schulen in Lippe

"Ende März 2005 verzeichnet Lippe ein Minus an Ausbildungsangeboten von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat: Einer Anzahl von 1.678 gemeldeten Ausbildungsplätzen stehen 2.796 jugendliche Bewerber gegenüber. Da nicht alle Bewerber zu allen Ausbildungsplatzangeboten passen, gibt es mit dem heutigen Monatsende 578 gemeldete unbesetzte Ausbildungsplätze in Lippe, aber leider 1.400 unversorgte Jugendliche?, teilt FDP-Landtagsabgeordnete Ingrid Pieper-von Heiden mit.

?Hierüber mache ich mir die größten Sorgen. Die Jugendlichen, die ohne Ausbildungsangebot auf der Strecke bleiben, sind zumeist Jugendliche ohne berufsqualifizierenden Schulabschluss. Inzwischen verlassen leider allein 40 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund ohne Abschluss die Schule, während die Gesamtrisikogruppe von Schülern, die nicht einmal absolut unverzichtbare Grundqualifikationen während ihres Schulbesuches erwerben, 25 Prozent beträgt?, so Pieper-von Heiden weiter. Hierin liege ein großes Potential für sozialen Sprengstoff, dem dringend geeignete Maßnahmen entgegengesetzt werden müssten.
An erster Stelle nennt die FDP-Bildungspolitikerin eine ausreichende Unterrichtsversorgung. ?Hier kommt Lippe besonders schlecht weg: Von 35 weiterführenden Schulen erreichen lediglich 15 Schulen im laufenden Schuljahr das Lehrerstellensoll, d.h. die Mehrheit von 20 weiterführenden Schulen in Lippe, nämlich 57,1 Prozent, sind nicht mit der ihnen gesetzlich zustehenden Anzahl von Lehrerstellen besetzt. Besonders schlimm ist die Situation an den Hauptschulen. So fehlen beispielsweise an den Hauptschulen in Lage 2,3 volle Lehrerstellen. Das bedeutet 74,5 Stunden wöchentlicher Unterrichtsausfall an den Lagenser Hauptschulen!? Diese Zahlen habe das Schulministerium auf ihre Kleine Anfrage mitgeteilt, so Pieper-von Heiden. Insgesamt fielen im Land Nordrhein-Westfalen jährlich fast 6 Millionen Unterrichtsstunden aus.

?Die FDP wird im Falle einer Regierungsbeteiligung nach dem 22. Mai ein Unterrichtssicherungsgesetz auf den Weg bringen, das allen Schülern tatsächlich eine Garantie für den planmäßig vorgesehenen Unterrichtsumfang gibt?, stellt die liberale Abgeordnete in Aussicht. Eine ausreichende Unterrichtsversorgung sei die Grundlage für eine bessere Schulausbildung in NRW. (red)

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eingetragen: 02.04.2005 - 09:36 Uhr