Oerlinghausen

Geburtstag 975 Jahre Oerlinghausen
Festakt mit zahlreichen Gästen aus allen Bereichen

(gs). Ein ?runder? Geburtstag muss gebührend gefeiert werden ? gerade wenn eine Stadt wie Oerlinghausen vor 975 Jahre zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Und die Prominenz war zum Festakt in der Aula des Niklas Luhmann-Gymnasiums zahlreich vertreten: Bundes- Landtags- und Kreistagsabgeordnete, der Landrat, Bürgermeister aus verschiedenen Kommunen sowie Vertreter der Politischen Parteien, aus der Wirtschaft, von Institutionen und Vereinen waren der Einladung der Bergstadt gefolgt.
?In Oerlinghausen haben bereits vor mehr als 975 Jahren Menschen gelebt?, so Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort in ihrer Begrüßung, ?das war schon vor der Zeit Karls des Großen. Doch es gibt für diese Zeit keine Urkunden. Als Geburtsstunde Oerlinghausen gilt daher der 25. Mai 1036. Damals tauchte Oerlinghausen als eines von fünf Vorwerken des Gutes Barkhausen auf?.
Als Festrednerin referierte Ute Schäfer, Ministerin des Landes NRW für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport zum Thema ?Zukunft der Kommunen?. Nach einem kurzen Abriss über die Geschichte der Stadt kam die Ministerin auf ihr eigentliches Thema. ?Die Zukunft der Stadt geht durch die Türen unserer Kindergärten und Schulen?, zitierte die Ministerin Frank Branowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, ?wie ich finde ein sehr stimmiges Bild?. Schäfer fügte hinzu, dass alle dazu beitragen müssen, den Kindern und Jugendlichen und damit der Zukunft die bestmöglichen Chancen auf dem Weg mitzugeben. ?Wenn ich über die Zukunft der Städte und Gemeinden rede, dann also über die Bildung?, sagte die SPD-Politikerin weiter, ?die Krise der Kommunalfinanzen hat einen dramatischen Tiefpunkt erreicht, den nur die wenigsten in den Griff bekommen. Zunehmende Soziallasten und dramatisch ansteigende Hilfen zur Erziehung sind nur zwei Beispiele für diese Belastung. Die Landesregierung hat sich entschlossen, in einem ersten Schritt einen Stärkungspakt Stadtfinanzen anzulegen, die Städte und Gemeinden sollen mit über einer Milliarde Euro unterstützt werden?. Am Beispiel der Oerlinghauser Stadtwerke sprach Schäfer über eine Steigerung der Lebensqualität: ?Sehr früh war die Richtung klar, alternative und vor allen Dingen effiziente Energien sowie Nachhaltigkeit in der Energiegewinnung zum Nutzen der Menschen und ihrer Umwelt in der Stadt einzusetzen ? und die Rechnung ist aufgegangen?. ?Systemrelevant? findet Ute Schäfer, in Kinder und Jugendliche zu investieren, aber den Worten müssen ihrer Meinung nach auch Taten folgen. ?Darum ist es wichtig, dass wir den Kommunen in NRW unsere größtmögliche Unterstützung zukommen lassen, dass wir die Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung und für frühkindliche Betreuung verbessern?. In Lippe wurden die Wurzeln für die heutigen Kindergärten und Kindertagesstätten gelegt, so Schäfer weiter: In Detmold wurde 1802 die erste ?Kinderaufbewahrungsanstalt für kleine Kinder? in Deutschland gegründet, womit die heutigen Kitas natürlich überhaupt nichts mehr zu tun haben. ?Eine quantitativ und qualitative Kindertagesbetreuung ist die Grundlage dafür, dass alle Kinder die beste Bildung erhalten?, so fuhr Schäfer fort, ?dass jungen Familien die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelingt?. Zusätzliche Berufsparaktikanten sollen eingestellt und die Familienzentren ausgebaut werden. ?Ich weiß, dass Oerlinghausen mit seinem Schulsystem gut aufgestellt ist?, sagte die Familieministerin, ?ich habe vor einigen Jahren die Einrichtung der ersten Verbundschule in NRW, die Heinz-Sielmann-Schule, genehmigt. Es war richtig, damals neue Wege zu gehen. Bildung muss wohnortnah möglich sein und sie muss gebührenfrei sein ? von der Kita bis zur Uni?. Schäfer schloss ihre Ausführungen mit Worten von Johannes Rau: ?Nur wenn es den Städten und Gemeinden gut geht, geht es auch dem Land gut?.
?Oerlinghausen passt mit dem oe am Anfang ganz Computergerecht in die Welt?, so Comedian Jörg Knör aus Köln, der sich bestens über die Bergstadt informiert hatte, ?hier gibt es ja enorm viel Wald und man könnte das Dschungelcamp mit Sonja Zietlow und Dirk Bach ja ruhig nach Oerlinghausen legen. Die Teilnehmer können ja auf dem Hermannsweg 114 Kilometer laufen und danach im Freilichtmuseum aus Wikingerhelmen Müsli von Dr. Oetker zu sich nehmen?. Im ?Gepäck? hatte Knör Johannes Heesters, Udo Lindenberg, die Kanzlerin Angela Merkel, ihre Vorgänger Gerhard Schröder und Helmut Kohl, Rainer Callmund, Heinz Erhardt und Papst Johannes XIV. Der Auftritt der Kölner Comedians wurde mit lang anhaltendem Beifall bedacht in seiner Zugabe sagte Knör: ?Nur eines hilft gegen den Ego-Trip, das Nummernschild sagt, habt euch LIP?. Als Moderator führte Stephan Schueler vom Zephyrus-Team durch die zweistündige Festveranstaltung, für die musikalische Untermalung sorgte der Musikzug der freiwilligen Feuerwehr (Leitung Philipp Kaiser).

Fotos: Günter Schröder (red)

Foto 1: Für die musikalische Veranstaltung des Festaktes ?975 Jahre Oerlinghausen? sorgte der Musikzug der freiwilligen Feuerwehr unter der Leitung von Philipp Kaiser.

Foto 2: Durch die Veranstaltung führte als Moderator Stephan Schueler vom Zephyrus-Team, auch bekannt von Radio Bielefeld

Foto 3: Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort begrüßte zahlreiche Gäste in der Aula des Niklas-Luhmnann-Gymnasiums.

Foto 4: Den Festvortrag hielt Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW zum Thema ?Zukunft der Kommunen?.

Foto 5: Als Udo Lindenberg sang Jörg Knör vom Sonderzug nach Pankow, der durch Weichen von Hanning & Kahl nach Oerlinghausen umgeleitet wurde.

Foto 6: Freuen sich über den Auftritt Knörs v.l.n.r. Ute Schäfer, MdB Dirk Becker, Landrat Friedel Heuwinkel und vorn Dr. Ursula Herbort.

Foto 7: Ein Ohr für das ?Oer?, ein Haus für das ?-hausen?, einen Kussmund für den Kreis Lippe und die Kumsttonne als Wahrzeichen skizzierte Jörg Knör in Windeseile.



Diesen Artikel versendenDiesen Artikel ausdrucken


eingetragen: 26.01.2011 - 16:52 Uhr