Leopoldshöhe

Gemeinsames Konzert des MGV Leopoldshöhe und des Orchesters Vahlhausen
Zwei Premieren in der neuen Aula

(gs). Zum ersten Mal trat der Männergesangverein (MGV) Leopoldshöhe auf der Bühne der neuen Aula auf, und zum ersten Mal beteiligten die Sänger das Orchester Vahlhausen aus Detmold an ihrem Jahreskonzert. Nach dem fast dreistündigen Programm unter dem Motto ?Singen ist unser Leben? waren die rund 400 begeisterten Zuhörer überzeugt: Auf die Mischung kommt es an.
Acht Monate nach Eröffnung der neuen Mensa/Aula des Schulzentrums gab es jetzt erstmals ein Chorkonzert. Dass heimische Künstler beteiligt waren, freute Bürgermeister Gerhard Schemmel besonders. In seinem Grußwort wies er darauf hin, dass von dem multifunktionalen Gebäude ausdrücklich auch die Bevölkerung profitieren solle. Die 37 Sänger des MGV indes mussten sich erst noch an den großen, weiten Saal gewöhnen. ?Das war schon eine besondere Herausforderung?, sagte Geschäftsführer Joachim Beck, ?hier herrscht eine ganz andere Akustik als in der Kirche, in der wir sonst unsere Jahreskonzerte gaben?. Mehrmalige Proben waren erforderlich, und mit Hilfe der Technik gelang es dann, die Lautsprecher so auszurichten, dass die Sänger sich auch gegenseitig hören konnten.
Der Aufwand hat sich gelohnt. Unter der Leitung der Dirigentin Carola Müller-Schmidt zeigten die Sänger, was in ihnen steckt. Sowohl heiter-ausgelassene Stücke als auch gefühlvoll-nachdenkliche Chorsätze werden gleichermaßen souverän interpretiert. Der Vizepräsident des Lippischen Sängerbundes, Ray Moses, kam zu dem Ergebnis: ?Die Konzerte des MGV Leopoldshöhe sind ein Genuss und ein kulturelles Erlebnis?.
Zu den herausragenden Liedern am Beginn zählte das ?Conquest of Paradise? des Komponisten Vangelis. Der in einer Kunstsprache gesungene Text unterstrich noch den weihevollen Grundton der Hymne, die direkt die Gefühle der Anwesenden berührte. Wie eine gewaltige Woge zog das russische ?Kalinka? über die Köpfe der Zuhörer hinweg. Die Sänger beherrschten das Prinzip: erst langsam, dann immer schneller und kraftvoller, zunächst leise, dann volltönend.
Ausgesprochen ungestüm und fröhlich wirkte dagegen der nächste Konzertabschnitt. Unter dem Titel ?Zauber der Erinnerung? gab es eine Wiederbegegnung mit Ohrwürmern aus den dreißiger und vierziger Jahren: ?Es ist so schön am Abend bummeln zu gehen?, ?Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn? (Zarah Leander) und ?In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine? (Marika Rökk). Das Publikum unterstützte die Sänger zudem durch rhythmisches Klatschen.
In einem betont ruhigen und nachdenklichen Part stellten die Sänger zwei neu einstudierte Lieder vor: ?Die Glocken von Isolabella, sie klingen so hell und so klar? und ?Über sieben Brücken musst du geh?n, sieben dunkle Jahre übersteh?n?, das durch die ehemalige DDR-Band ?Karat? und Peter Maffay bekannt wurde. In dem ebenfalls neu aufgenommenen Stück ?Die Post im Walde? kam es zu einem interessanten Dialog mit einer Trompete. Bei ihrem Solopart imitierte Regine Tarnow vom Orchester Vahlhausen ein Posthorn.
Im Wechsel mit den Sängern machten die 40 Musiker gleich mit Nachdruck auf sich aufmerksam. ?Jetzt geht?s los? hieß der Marsch von Franz Lehar, und schon für das zweite Stück, den ?Frühlingsstimmenwalzer? von Johann Strauß erntete das Detmolder Orchester einen Riesenapplaus. Die Vahlhauser überzeugten ihr Publikum mit klassischen Kompositionen ebenso wie mit Bigband-Sound, Gospeln und Soloauftritten. Wie beim Medley aus James-Last-Stücken bot sich den Zuhörern immer wieder die Gelegenheit, aus Begeisterung mitzuklatschen. In Leopoldshöhe konnte das Orchester erkennbar jede Menge Sympathien einheimsen.
Das Konzert fand seinen Höhepunkt in dem von den Sängern und dem Orchester gemeinsam vorgetragenen ?Ein schöner Tag?, bei dem Bernd Wiemer als Solosänger brillierte. Es fand so viel Zuspruch, dass es als Zugabe gleich noch einmal dargeboten wurde. Klaus-Walter Genett, der Vorsitzende des MGV, zollte den Vahlhausern großes Lob. ?Ich bin begeistert?, sagte er in seinem Schlusswort, ?ich kann jetzt schon versprechen, es wird nicht unser letztes Konzert mit dem Orchester gewesen sein?. (red)

Foto 1: MGV-Vorsitzender Klaus-Walter Genett sagte, dass es nicht das letzte Konzert mit dem Orchester Vahlhausen gewesen sei.

Foto 2: Solistin Regine Tarnow imitierte bei ihrem Solo ein Posthorn.

Foto 3: Seine stimmlichen Qualitäten stellte Bernd Wiemer (am Mikrofon) als Solist unter Beweis. Der Titel ?Ein schöner Tag? traf zweifellos auch auf das Konzert insgesamt zu

Foto 4: Jede Menge Sympathien des Publikums konnte das Orchester Vahlhausen einheimsen. Langjähriger Dirigent der Musiker aus Detmold ist Lothar Tarnow

Foto 5: Viel Beifall gab es am Ende auch für die beiden Dirigenten Carola Müller-Schmidt und Lothar Tarnow.

Foto 6: Zum Schluss des fast dreistündigen Konzerts riss es das Publikum vor Begeisterung von den Sitzen. Stehend spendeten die Zuhörer Applaus.

Foto 7: Der MGV feierte Premiere in der neuen Aula, und das mit großem Erfolg.



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eingetragen: 03.11.2010 - 10:54 Uhr