Oerlinghausen

Taucher der Tauchschule und des Tauchclubs Aquatica e.V. aus Oerlinghausen / Schloß Holte-Stukenbrock veranstalten Säuberungsaktion unter Wasser
Was niemand sieht?

Am 13.09.2010 fand die 3. "Schatz"- und Müllsuche unter Wasser statt. Als Ziel wurde der Tuttenbrocksee bei Beckum für dieses Event ausgewählt. Bis zum Sonntagmorgen war keinem der angemeldeten über 20 Taucher und Nichttaucher bekannt, an welchem See diese Aktion stattfinden wird. Es galt 80"Goldnuggets" (gelb markierte Kieselsteine) zu finden, die am Vortag von Falk Schleicher, dem Vorjahressieger der Schatztrophy und Ines Jurkschat versteckt worden sind. Selbstverständlich nahmen dieses Jahr an der Unterwassersuche nicht teil.
Um mehr Spannung und Abwechselung in die Suche zubringen, wurde die Säuberungsaktion direkt in die Schatzsuche eingebunden. Glasflaschen, die aus den Fluten geborgen wurden, zählten ebenso wie die versteckten Goldnuggets jeweils einen Punkt. Nach einer Tauchgangsbesprechung vor Ort hatte dann jedes Tauchteam zwei Tauchgänge à 60 Minuten Zeit, dieSteine und Glasflaschen sowie weiteren Unrat (Sonderpunkte) aufzuspüren.
Die abgetauchte Fläche entsprach dabei etwas der Größe von zwei Fußballfeldern. Hierbei wurden vor allem die Uferbereiche nach Flaschen und Dosen abgesucht, da besonders in diesen Bereichen eine Verletzungsgefahr für dieBadegäste besteht. Während Überwasser nur wenig Müll in den Gebüschen gefunden wurde (ca. 40 kg, vorwiegend Plastikmüll von Lebensmittelverpackungen), war das Ergebnis der Unterwassersammlung verblüffend. Mehr als 400 !!! Glasflaschen (davon 279 Pfandflaschen) wurden neben Aludosen, Plastikflaschen,Lebensmittelverpackungen und verrosteten Metallgegenständen aus dem Wasser geholt. Mehrere Plastikpaddel, ein zerfetztes Schlauchboot wurden ebenso geborgen wie zahlreiche Socken, Haarbänder und Sonnenbrillen. Viele dieser achtlos ins Wasser geworfenen Gegenstände werden schnell von Muscheln alsUntergrund genutzt und besiedelt. Alle Lebewesen wurden vorsichtig entfernt und wieder ins Wasser zurück gesetzt.
Das rege Treiben am See sorgte wie erhofft für zahlreiche Schaulustige. Verwundert über die vielen Glasflaschen, die dekorativ als großer Glasfisch (111 Glasflaschen) ausgelegt wurden,informierten sich die Besucher und lobten die Aktion. "Unter Wasser sieht es niemand, aber der Müll ist trotzdem da. Letztlich waren alle Anwesenden begeistert und hatten Spaß mal auf eine andere Art "aktiven Umweltschutz" zu betreiben. Die Ergebnisse der Säuberungsaktion fließen in dieweltweite Statistik der Umweltstiftung Projekt A.W.A.R.E. ein, die neben den Müllsäcken auch Urkunden für alle Sammler zur Verfügung stellten. Der Erlös aus der Rückgabe der Pfandflaschen wurde an die Umweltstiftung gespendet.
Natürlich sollten die Tümpeltaucher auch einen "Finderlohn" für dieMühe bekommen. Als Preise wurden hochwertige Tauchbücher an alle Taucher vergeben. Sieger wurde in diesem Jahr Markus und Franziska Höhne ? zwar fanden die Beiden nur 3 "Goldnuggets", zusammen mit 45 Glasflaschen ergab dies jedoch 48 Punkte und damit den ersten Platz.

Umweltfakten:
"Glas und Plastik gehören nicht in unsere Gewässer, denn diese Materialien zersetzen sich kaum und der biologische Abbau ist gleich Null. Wenn Plastik in unsere Seen gelangt, dann bleibt es für Jahrhunderte erhalten. Während sich eine Aluminiumdose unter günstigen Bedingungen nach 100 Jahrenauflöst, bleibt ein 6er-Halter aus Plastik mindestens 450 Jahre erhalten. Glasflaschen hingegen bauen sich unter normalen Bedingungen erst nach 1.000.000 Jahre biologisch ab."
Mehr Infos unter: http://www.aquatica-scuba.de ()

Foto 1: Gruppenfoto mit einem Teil der "Fundsachen"

Foto 2: 9 Euro-Glasfisch ? 111 Pfandflaschen à 8 Cent



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eingetragen: 17.09.2010 - 15:20 Uhr