Leopoldshöhe

Sonnenenergie aus der Region ? für die Region
Erste Versammlung der Bürger-Solar-Genossenschaft

(gs). ?Sonnenenergie aus der Region ? für die Region?, so lautet das Motto der Bürger-Solar-Genossenschaft Leopoldshöhe eG, die jüngst in der Feuerwache Leopoldshöhe ihre erste Versammlung abhielt. Zwei Stunden lang wurden den 42 Besuchern der Informationsveranstaltung Vorteile der Genossenschaft näher gebracht, 24 der Anwesenden haben daraufhin Anteile zu 250 Euro pro Stück gezeichnet ? insgesamt kam eine Summe von 33.500 Euro zusammen.
Auch die Verantwortlichen der Bürger-Solar-Genossenschaft wurden vorgestellt, bestehend aus Klaus Lehne und Ulrich Lasar (beide Vorstand), Dirk Puchert-Blöbaum, Hermann Oortmann und Gerhard Schemmel (alle im Aufsichsrat).
?Das ist ein denkwürdiges und einmaliges Ereignis für Leopoldshöhe?, so Bürgermeister Gerhard Schemmel in seinen Grußworten, ?solch ein Ereignis hatten wir in unserer Gemeinde noch nie und schon gar keine Genossenschaft, die sich mit Energie beschäftigt?. Mit den 33.500 Euro war Klaus Lehne nach der ersten Zusammenkunft schon recht zufrieden ? der Bau der ersten Anlage auf dem Dach des Feuerwehr-Neubaus kostet jedoch 64.000 Euro. Um eine Einspeisevergütung von 34 Cent pro Kilowattstunde für die nächsten 20 Jahre zu sichern, waren für diese Anlage 64.000 Euro nötig ? und zwar bis zum 31. August. ?Und das ist uns gelungen?, teilten Vorstand und Aufsichtsrat mit, ?wir haben den Erstauftrag bereits vergeben und die 34 Cent sind uns zwei Jahrzehnte lang sicher?.
Die erste Anlage wird eine Leistung von etwas über 20 Kilowatt bringen und zirka 16.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen, das entspricht in dem 20-Jahres-Zeitraum einer Gesamtmenge von 320.000 Kilowattstunden. Der Brutto-Ertrag wurde mit 5.400 Euro im Jahr veranschlagt, die Photovoltaikanlage soll bereits zum 30. September in Betrieb genommen werden. Angebote lagen von sieben Firmen vor, die Photovoltaik-Anlagen vertreiben ? zwei der Unternehmen kamen in die engere Wahl und es wurde mit ihnen nachverhandelt.
Ziel der Genossenschaft ist es, weitere Solar-Strom-Projekte auf kommunalen und privaten Dächern in und um Leopoldshöhe zu betreiben. Denkbar sind ebenfalls andere regenerative Energieanlagen wie zum Beispiel Blockheizkraftwerke beziehungsweise Biogas-Anlagen. Finanziert werden die Anlagen über die Einlagen der Mitglieder. Für die kommenden 20 Jahre hat die Genossenschaft laut dem Gesetz über ?erneuerbare Energien? Planungssicherheit bezüglich der Einspeisevergütung. Auch über Rechte und Pflichten der Genossenschaftsmitglieder wurde berichtet, dafür war Rechtsanwalt Christoph Gottwald vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband (RWGV) zuständig. ?Egal, wie viel Geld sie investieren, sie haben bei Versammlungen nur eine Stimme?, so der Experte, ?mit der Genossenschaft haben sie die insolvenzresistenteste Rechtsform, die es gibt. Die Kündigungsfrist beträgt fünf Jahre ? möchte jemand eher aussteigen, dann kann er seine Anteile verkaufen?. Weitere Informationen zur Bürger-Solar-Genossenschaft gibt es bei Ulrich Lasar (Tel 05202 ? 83416), Klaus Lehne (05202 ? 88 46 58) oder im Rathaus.

Foto: Günter Schröder (red)

Foto 1: Freuen sich über die Gründung der Bürger-Solar-Genossenschaft und über die baldige Inbetriebnahme der ersten Anlage v.l.n.r. Gerhard Schemmel, Christoph Gottwald, Ulrich Lasar, Dirk Puchert-Blöbaum und Klaus Lehne ? auf dem Foto fehlt Hermann Ooortmann.

Foto 2: Noch im September soll die erste Anlage der Genossenschaft auf dem Neubau der Feuerwehr installiert werden.



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eingetragen: 31.08.2010 - 15:35 Uhr