Oerlinghausen

Modellflieger eröffneten die Saison mit Flugschau

(gs). Kaum erwarten konnten es die Mitglieder der Modellbauabteilung des Segelflugvereins Oerlinghausen, ihre technischen Wunderwerke nach der Winterpause wieder aufsteigen zu lassen. Mit einer großen Modellflugschau auf dem Flugplatz erfolgte der Start in die neue Saison.
Der Winter dient traditionell dem Reparieren und dem Bau neuer Flugzeuge. So absolvierten jetzt auch etliche Modelle ihren Erstflug. Gezeigt wurde das gesamte Spektrum der Modellfliegerei: vom Styroporflieger über das Segel- und das Motorflugzeug, bis hin zum Düsenflugzeug und zum Hubschrauber.
Volkmar Pakusa startete zum ersten Mal in Oerlinghausen. ?Der Platz ist super geeignet, weil er eine Hartpiste besitzt?, meinte er. Der Modellbauer war eigens aus Westerstede angereist, um seine neue ?F 16? vorzuführen. Der schlanke weiße Mehrzweckkampfjet mit den blauen und roten Streifen der amerikanischen Kunstflugstaffel gleicht dem Original bis hin zu den angedeuteten Nieten ? nur alles etwas kleiner im Maßstab 1:4. Den Jet hat Pakusa erst im vergangenen Jahr fertiggestellt. 20.000 Einzelteile mussten zusammengefügt werden. Rumpf und Flügel bestehen aus glasfaserverstärkten Kunststoff; damit ist die 49 kg schwere Maschine auch kunstflugtauglich. Mit einer Länge von 3,65 Metern und einer Spannweite von 2,40 Metern war es das größte Modell bei der Flugschau.
Die Turbine entwickelt 42 Kilo Schub, berichtete Volkmar Pakusa. Er schätzt, dass das seine ?F 16? eine Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h erreichen kann. Getankt wird echtes Kerosin ? genauso wie beim Original. ?Allerdings ist der Verbrauch nicht ganz so hoch?, so der Besitzer, ?mit der Tankfüllung der Großen können wir bestimmt zwei Jahre fliegen?.
Pakusa, zwischen Oldenburg und Leer zu Hause, ist seit 1972 mit dem Hobby verbunden. ?Als Schüler habe ich mit Freiflugmodellen begonnen, später kam dann die Fernsteuerung hinzu?, berichtete er. Nach wie vor ist er von den Möglichkeiten begeistert, die sich mit den Modellen bieten. Auch wenn die originale ?F 16? in den USA schon lange nicht mehr gebaut wird, so kann in der heimischen Werkstatt im Kleinen doch immer noch an die technischen Höhepunkte angeknüpft werden.
Die Oerlinghauser Modellbauabteilung umfasst 30 Mitglieder. ?Die Hälfte ist jünger als 16 Jahre. Unser Jüngster ist 8 Jahre alt, der älteste aktive Modellflieger ist 84 Jahre alt?, sagte Wolfgang Müller, Leiter der Gruppe. Die Modellfluggruppe kann auf der Ostseite des Luftsportzentrums Oerlinghausen eine Werkstatt mit Hangar nutzen. Jeweils montags trifft sich die Gruppe ab 18 Uhr.
Im vergangenen Jahr gab es erstmals eine Flugschau zum Auftakt der neuen Saison. Nachdem die Erfahrungen gut waren, soll der öffentliche Start jetzt zu einer ständigen Einrichtung werden. ?Damit liegen wir sogar noch eine Woche vor den Segelfliegern?, meinte Müller. (red)

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eingetragen: 08.03.2009 - 17:10 Uhr