Leopoldshöhe

Informationen aus der Gleichstellungsstelle der Gemeinde Leopoldshöhe

Buchvorstellung ?Simone de Beauvoir -Wegbereiterin der Frauenbewegung?
Das Thema der Frauenbewegung fand großen Anklang. Etliche Besucherinnen fanden am 7. Februar 2008 den Weg ins Frauenliteraturcafé. Grita Behrens, Literaturwissenschaftlerin und Philosophin, stellte auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten Annemarie Schneider ein neues Buch von Alice Schwarzer (?Simone de Beauvoir - Gespräche aus 10 Jahren?) vor. Die Aktualität der Gespräche, die zwischen 1972-1982 aufgezeichnet wurden, ist erschreckend. So warnte Simone de Beauvoir damals schon davor, ohne Planung in die Mutterschaft zu gehen; Väter und die Gesellschaft ließen und lassen die Frauen mit der Verantwortung alleine. Frauen nahmen und nehmen Urlaub, wenn ein Kind krank ist; es gab oder gibt zuwenig oder unzureichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Frauen empfahl sie möglichst nicht zu heiraten aber zumindest eigenes Geld zu verdienen, um nicht in Abhängigkeit zu geraten. Lohn für Hausarbeit lehnte de Beauvoir ab, weil ?Hausfrau? kein akzeptabler Beruf sei. Sie hatte nichts gegen die Mutterschaft, sondern die Ideologie die damit verknüpft ist. Der Ruf nach ?Weiblichkeit? bedeutet lästige Sachen wie Macht, Ehre und Karriere den Männern zu überlassen, stellte sie ironisch fest. Hausarbeit solle aus der Isolierung heraus und dürfe nicht zu einer Sackgasse für eine Gesellschaftsschicht werden, forderte de Beauvoir. Als Ikone der Frauenbewegung forderte sie erfolgreich ein Recht auf Verhütung und Häuser für misshandelte Frauen. Sie selbst nahm an der Kampagne ?Ich habe abgetrieben? teil, die letztlich zu einer Liberalisierung des entsprechenden Gesetzes führte. De Beauvoir wurde häufig nur als Lebensgefährtin des Philosophen Jean-Paul Sartre wahrgenommen, dabei hatte die Lehrerin und spätere Berufsschriftstellerin 1954 für ihr Werk ?Die Mandarins von Paris? (eine Abrechnung mit dem Bürgertum) eine hohe literarische Auszeichnung bekommen. Im Anschluss an die Veranstaltung wurde noch bis in den Abend hinein diskutiert.


Zum Weltfrauentag: Buchvorstellung ?Frauen an die Macht? im Frauenliteraturcafé
Im nächsten Frauenliteraturcafé am 6. März 2008 um 19.30 Uhr im BIB präsentiert Grita Behrens, Literaturwissenschaftlerin und Philosophin, das Buch ?Frauen an die Macht? von Maybrit Illner.
?Mit Macht umzugehen muss man lernen?, schreibt Ursula Engelen - Kefer in ihrem Beitrag für den von Maybrit Illner herausgegebenen Sammelband, in dem Frauen wie sie über ihre Erfahrungen in jenen Höhen berichten, in denen gemeinhin (noch) immer Männer das Sagen haben.
Maybrit Illner hat in ihrem Buch Frauen in Spitzenpositionen befragt und sehr persönliche Antworten bekommen. Frauen haben klare Visionen und verfolgen ihre Ziele ebenso entschlossen wie selbstkritisch. Wie definiert Angela Merkel ihr Verhältnis zur Macht? Was lässt Renate Künast männlichen Platzhirschen so gelassen gegenüber treten?
Es schreiben u.a. Rita Süssmuth, Angela Merkel, Annette Schavan und Katrin Göring - Eckardt.
Maybrit Illner veranschaulicht in ihrem Buch, was Frauen an der Macht bewegt, womit sie kämpfen müssen und wann sie sich über Erfolge freuen können.

Fahrt zur Anna Amalia Bibliothek in Weimar
Das Frauenliteraturcafé plant für Anfang Mai einen Besuch der Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Interessierte Frauen, die mitfahren möchten, können sich bei der Gleichstellungsbeauftragten Annemarie Schneider, Tel.: 05208/991-199, informieren. (red)

Foto 1: Viele Besucherinnen fanden beim Thema ?Simone de Beauvoir? den Weg ins Frauenliteraturcafé. Rechts im Bild ist die Referentin Grita Behrens, Literaturwissenschaftlerin und Philosophin.



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eingetragen: 16.02.2008 - 13:36 Uhr