Bielefeld-Stieghorst

Ein liebens- und lebenswerter Stadtteil
Neujahrsempfang im Freizeitzentrum Stieghorst

Bielefeld-Stieghorst. Tradition hat er bereits seit vielen Jahren ? der Neujahrsempfang des Bezirksvorstandes im Freizeitzentrum Stieghorst. Auch in diesem Jahr nutzten viele Vertreter aus Vereinen und Institutionen die Gelegenheit, um sich vor Ort über Geschehenes und Zukünftiges zu informieren und nach dem offiziellen Teil einen ?Small Talk? zu halten.
Bezirksvorsteher Gerhard Henrichsmeier freute sich, dass wieder so viele Gäste der Einladung gefolgt waren. Der Saal im Freizeitzentrum war ?proppevoll?. ?Das so viele der Einladung gefolgt sind, ist ein Zeichen dafür, dass es in unserem Stadtteil Stieghorst noch einen Gemeinsinn und ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt. Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich aktiv in Vereinen, Verbänden und Institutionen?. Der Dank Henrichsmeiers ging in Richtung der ?Ehrenamtlichen? in dem Wissen, dass die vorbildliche Arbeit nicht immer selbstverständlich ist. ?Gerade aber die Aktivitäten in den Vereinen, Verbänden, Kirchen, Einrichtungen und Institutionen sind es, welche die Attraktivität unseres Stadtbezirkes in besonderer Weise erhöhen?, so Henrichsmeier in seinen Ausführungen, ?all die von Ihnen organisierten Veranstaltungen und Aktivitäten machen Stieghorst attraktiver, interessanter sowie liebens- und lebenswerter?.
Die Haushaltslage in der Stadt Bielefeld hat sich laut Henrichsmeier wieder etwas verbessert. Höhere Ausgaben bei der Gewerbesteuer und gleichzeitig weniger Ausgaben im sozialen Bereich haben maßgeblich dazu beigetragen, dass der Haushalt statt mit einem Defizit von 20 Millionen Euro mit einem kleinen Überschuss abgeschlossen wurde. Für 2008 ist ein Defizit von 6 Millionen Euro ausgewiesen und für 2009 wurde ein ausgeglichener Haushalt prognostiziert. Das wäre ein Jahr eher, als es in der Finanzplanung vorgesehen war. ?Trotzdem?, so der Bezirksvorsteher weiter, ?machen uns die Schulden weiter Sorgen und Probleme, ?die kurzfristigen Kredite betragen über 200 Millionen Euro und die Altschulden 600 Millionen Euro. Es müssen jährlich mehr als 40 Millionen Euro an Zinsen aufgebracht werden, dies bedeutet mehr als 100.000 Euro täglich. Bürger und Unternehmer müssen weiter Lust haben zu investieren. Denn nur wer Optimismus und Hoffnung hat, der hat auch Mut zur Zukunft und Investition?.
Doch Henrichsmeier hatte auch Positives zu berichten: Die Hebesätze der Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer werden auch in 2008 nicht angehoben. Die städtischen Gebühren für Abwasser, Abfall, Entwässerung und Straßenreinigung sind auch im wesentlichen stabil geblieben, die Friedhofsgebühren wurden sogar gesenkt. Auch für die Schulbausanierung sollen im Jahr 2008 etwa 6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, von diesen Mitteln wird einiges in den Stadtteil Stieghorst fließen. Die Bevölkerung von Stieghorst ist im vergangenen Jahr auf über 32.000 Bürger leicht angestiegen. Das wichtigste Ziel der Bezirksvertretung war und bleibt der Erhalt vorhandener und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. ?Wir als Bezirksvertretung setzen uns für den Erhalt beziehungsweise die Neuansiedlung eines jeden Betriebes ein?, so der Bezirksvorsteher weiter, ?jeder der Schwierigkeiten bei der Neuansiedlung oder Modernisierung seines Betriebs hat, sollte die Bezirksvertretung ansprechen. Wir werden uns aktiv um die Lösung der Probleme bemühen und kümmern?. Ferner wurde durchgeführt, beziehungsweise erreicht: Die Freibadrenovierung -erneuerung in Hillegossen, halbstündige Busverbindung über die Bollstraße, Ausbau der offenen Ganztagsschule an allen vier Grundschulen, die Errichtung von Kinderspielplätzen an der Marienburger Straße, der Ripon-Kaserne sowie am Frordisser Hof, Umbau der Bodelschwighschen Straße mit Überquerungshilfe, Verbesserung der Fußverbindung zwischen Frordisser Hof und Nieheimer Straße, Erneuerung der Fuß- und Radwege im Bereich Stieghorster Park, Neubau des Vereinsheims des SV Ubbedissen, Bushaltestelle mit Wartehäuschen an der Detmolder Straße und eine neue Straßendecke auf der Stieghorster Straße. Den Eigentumswohnungsbau hat sich die Bezirksvertretung auch besonders eingesetzt ? die Bebauungspläne an der Linnenstraße Ubbedissen, der Gustav-Winklerstraße Hillegossen, der Ripon-Kaserne und an der Greifswalderstraße wurden im vergangenen Jahr beraten und werden geändert. Außerdem sollen Baulücken geschlossen und Hinterhausbebauung ermöglicht werden. Für 2008 sind folgende Projekte geplant: Neubau Turnhalle Ubbedissen, Ausbau Brokstraße, 2 neue Räume für die offene Ganztagsschule Osningschule, integriertes Handlungskonzept Sieker vom Land mit 253.000 Euro bezuschusst und die Erneuerung der Straßendecke Stückenstraße.
Im Anschluss an Henrichsmeiers Ausführungen stellte Heinz-Jürgen Plöger, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Hillegossen, die Aktivitäten des Vereins vor. Plöger ließ die Jahre vom Bau des Bades im Jahr 1959 bis zur Renovierung im Jahr 2006 Revue passieren. Der Förderverein hat mittlerweile 1.050 Mitglieder. Ohne die ehrenamtliche Arbeit und Dienste während der Öffnungszeiten wäre das Bad längst geschlossen. Die Arbeit des Sozialdienstes katholischer Frauen im Jugendhaus Elpke stellten Daniela Brinkmann und Dorothee Köster in Wort und Film vor. Das Jugendhaus wird von den Sozialarbeiterinnen betreut - im Stadtteil Sieker leben 5.000 Menschen, davon sind etwa 30 Prozent Jugendliche und junge Erwachsene. Junge Menschen ab 12 Jahren verkehren im Jugendhaus Heipke, die Sozialarbeiterinnen sind Ansprechpartner für Leute aus 49 Nationen. Sie bieten neben diverser Freizeitaktivitäten auch Hilfen zur Lebensplanung und Berufsfindung sowie gruppenpädagogische Angebote, Hausaufgabenbetreuung und mehr. Walter Vorwerg-Feldmann, Leiter des Freizeitzentrums, verabschiedete sich bei den Anwesenden ? er geht in wenigen Wochen nach 22 Jahren in der Einrichtung in den wohl verdienten Ruhestand. Im Anschluss an den offiziellen Teil war den geladenen Gästen noch die Gelegenheit gegeben, bei einem kleinen Imbiss ein wenig zu plaudern. (red)

Foto 1: Voll war es im Saal des Freizeitzentrums Stieghorst beim Neujahrsempfang der Bezirksvertretung.

Foto 2: Verabschiedete sich von der Versammlung, weil es in den Ruhestand geht: Walter Vorwerg-Feldmann.

Foto 3: Gerhard Henrichsmeier ließ das Jahr 2007 Revue passieren, blickte aber auch in die Zukunft.

Foto 4: Gerhard Henrichsmeier hatte Daniela Brinkmann, Dorothee Köster und Heinz-Jürgen Plöger (v.l.n.r.) eingeladen, um über ihre Arbeit im Jugenhaus Elpke und im Freibad Hillegossen zu berichten.



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eingetragen: 15.01.2008 - 11:16 Uhr