Leopoldshöhe

Beeindruckende Bilanz der Blauröcke
Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe

?Im Jahr eins nach der Erneuerung der Dachrinne?, so laut Wehrführer Harald Schubert in seiner humorvollen Einlage, fand im Versammlungsraum des Feuerwehrgerätehauses die Jahresdienstversammlung der Blauröcke statt. Und es gab viel über Einsätze, Beförderungen, Ernennungen und ein ?großes? Jubiläum zu berichten.
Insgesamt hat die Leopoldshöher Feuerwehr eine Stärke von 121 Personen, die sich folgendermaßen unterteilt: Einsatzabteilung 66 (9 Frauen, 57 Männer), Jugendfeuerwehr 31 (7 Mädchen und 24 Jungen) sowie 24 Mitglieder in der Ehrenabteilung. Zwei Neuzugängen und einer Übernahme aus der Jugendfeuerwehr stehen im abgelaufenen Dienstjahr drei Austritte beziehungsweise Entlassungen wegen mangelnder Dienstbeteiligung gegenüber. Mit der allgemeinen Dienstbeteiligung zeigte sich Gemeindebrandinspektor Schubert ?bis auf wenige Ausnahmen? sehr zufrieden.
Bei den Anschaffungen war im vergangenen Jahr die Beschaffung eines Mannschaftstransportwagens (20.000 Euro) für die Jugendfeuerwehr das Highlight. Hieran war maßgeblich der Förderverein beteiligt, der die Spenden für den Kauf gesammelt hatte. Ebenfalls vom Förderverein wurde ein Laptop im Wert von 1.500 Euro besorgt. Eine Tauchpumpe, Neu- und Ersatzbeschaffung von Bekleidung, ein Satz Funktionswesten sowie die Unterhaltung der Fahrzeuge belasteten das Budget mit weiteren 24.200 Euro. Für die nähere Zukunft benötigt die Feuerwehr Leopoldshöhe dringend den Erweiterungsbau des 20 Jahre alten Gerätehauses, im Jahr 2009 ist ein Rüstwagen (Kosten 300.000 Euro) geplant und die Umstellung auf Digitalfunk wird laut Schubert auch eine sechsstellige Summe ?schlucken?. Etliche Blauröcke wurden zu den verschiedensten Lehrgängen und Seminaren auf Standort-, Kreis- und Landesebene geschickt, berichtete stellvertretender Wehrführer Detlev Schewe.
Im Jahr 2007 waren die Frauen und Männer der Feuerwehr Leopoldshöhe 894 Stunden (Vorjahr 864 Stunden) im Einsatz. Es galt 16 Brandeinsätze zu fahren, die sich in 7 Klein- und 3 Mittelbrände sowie den Großbrand am dritten Advent (3 Pkw) aufgliedern. Bei fünf Brandeinsätzen mussten keine Maßnahmen ergriffen werden. 30 Mal mussten die Blauröcke zu Hilfeleistungen ausrücken, 6 Mal waren Menschen in Not (Türöffnungen). 5 Mal wurden Wasser- und Sturmschäden beseitigt, 12 Mal musste Öl von den Straßen entfernt werden, 1 Mal hatte sich Öl auf einem Gewässer gebildet, 2 Mal waren Tiere in Not und 4 Mal wurde allgemeine feuerwehrtechnische Hilfe geleistet. Insgesamt wurden 11 Fehlalarme ausgelöst, davon 9 durch defekte Brandmeldeanlagen beziehungsweise unsachgemäßes Verhalten und 2 durch Anrufe aus der Bevölkerung. Hinzu kommen die Dienstabende, Luftbeobachtung, Arbeit im ABC-Zug, Führungen, Teilnahme an Leistungswettbewerben und vieles mehr.
Ernennungen: Andre Buschmeier (Fahrzeug- und Gerätewart), Dirk Teubner (Atemgeräteschutzwart), Michael Bschorr (Notfallbegleiter), Frank Rosenbaum (kommissarischer Zugführer ABC-Zug), Stefan Knaut legte sein Amt als Schirrmeister nieder. Befördert wurden: Zur Feuerwehrfrau Petra Schubert und Claudia Wittig. Zum Oberfeuerwehrmann Jens Zimmermann, Mark Friedemann, Manuel Grabe und Florian Heywinkel. Zum Unterbrandmeister Maik Föste, Christian Schiebel und Christopher Dove. Christoph Kessler wurde nach bestandenem Lehrgang zum Brandmeister befördert. 60 Jahre gehört Walter Freiholz der freiwilligen Feuerwehr an, er war Löschzugführer in Schuckenbaum und war 40 Jahre aktiver Feuerwehrmann ? nun gehört Freiholz bereits einige Jahre der Ehrenabteilung an. Der Senior bekam von Bürgermeister Gerhard Schemmel ein Geldgeschenk überreicht, für das der Förderverein zeichnet.
Die Ehrenabteilung trifft sich am jedem ersten Mittwoch im Monat, berichtete Karl Weitenhofer. ?Einsätze? hatten die Kameraden zu 6 Geburtstagen und 2 goldenen Hochzeiten. Ferner wurde eine Aufführung der Retzer Bühne besucht, am Tag der offenen Tür war die Ehrenabteilung beteiligt, sowie einige Feiern veranstaltet.
In die 2 Jugendgruppen sind laut Gemeindejugendfeuerwehrwart Detlef Kreutz 31 Mädchen und Jungen integriert. Betreut werden die Jugendlichen durch 2 weibliche und 7 männliche Jugendwarte. Einmal pro Woche treffen sich die Floriansjünger außerhalb der Schulzeit, es fanden 44 Dienstabende und 18 Veranstaltungen wie Wettbewerbe, Zeltlager, Freizeit und sonstige Veranstaltungen statt. In Stunden umgerechnet ergaben sich 106,5 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 197,5 Stunden allgemeine Jugendarbeit. Für die Vor- und Nachbereitung fielen bei den Jugendwarten zusätzlich 349 Stunden ehrenamtliche Arbeit an. Der gesamte Arbeitsaufwand der 9 Jugendwarte betrug 2.781 Stunden. Zusätzlich zu den Diensten nahm der Nachwuchs am Volkslauf in Heiden, dem Tag der offenen Tür, dem Kreisverbandstreffen in Oerlinghausen sowie dem Kreisbrandmeisterpokal in Lüdenhausen teil. Mehrtägige Veranstaltungen waren das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Bösingfeld, ein Landeszeltlager in Wiehl (Oberbergischer Kreis) und eine Herbstfreizeit in Grömitz. Eine Überraschung hatte die Jugendfeuerwehr bereit: Sie überreichte ihren Betreuern einen prall gefüllten Präsentkorb, laut Kreisbrandmeister Hans-Werner Meyer ?im gesamten Kreis einmalig?.
?Die Grundfeste von Rat und Verwaltung auf der einen und der Feuerwehr auf der anderen Seite stehen auf festen Fundamenten?, sagte Bürgermeister Gerhard Schemmel in seinen Grußworten, ?die Teilnahme der Fachleute und der beiden Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU zeigt das ganz deutlich?. Schemmel sagte weiter, dass der Ausbau der Feuerwache große Priorität habe und die Renovierung des Rathauses hinten angestellt worden sei. Die Pläne für den Ausbau sollen in Kürze vorgestellt werden. Auf ?Abschiedstournee? befindet sich derzeit Kreisbrandmeister Hans-Werner Meyer (Oerlinghausen), der in einigen Monaten aus seinem Amt ausscheidet und in den wohl verdienten Ruhestand geht. Meyer dankte allen Feuerwehrfrauen und ?männern für die geleistete Arbeit und all den Leuten, die sich auf vielfältige Weise einbringen. Wiederholt forderte der Kreisbrandmeister die Politiker auf, sich mehr für die Ausbildung der Blauröcke einzusetzen. ?Gerade bei den Führungskräften haben wir ein riesengroßes Loch?, so Meyer, der sich weiterhin für fast zehn Jahre gute Zusammenarbeit bedankte. Mit der Leopoldshöher Chronik wurde der Kreisbrandmeister von Harald Schubert verabschiedet. (red)

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eingetragen: 06.01.2008 - 11:23 Uhr