Oerlinghausen

Aus dem Alltag im ersten Jahrhundert nach Christus
Römer-und Germanentage im Freilichtmuseum

Oerlinghausen. ?Geschichte zum Anfassen? gab es kürzlich wieder einmal im Freilichtmuseum Oerlinghausen zu erleben. Und wie immer in den vergangenen Jahren erfreute sich die Veranstaltung über die Einblicke in das Leben der Römer und Germanen einer großen Beliebtheit bei den vielen Besuchern.
Über 40 Frauen, Männer und Kinder zeigten zwei Tage lang ?live? Ausschnitte aus dem Leben der Römer und Germanen ? und sie erklärten den interessierten Besuchern bereitwillig, wie das Leben im ersten Jahrhundert nach Christus vonstatten ging. Gezeigt wurden auf dem Gelände des Museums Bestandteile eines Militärlagers, sowie einer germanischen Siedlung. Wobei es nicht um Kampfszenen aus der Vergangenheit ging, sondern um das Lagerleben allgemein. In einer ?militärischen Modenschau? wurden die Uniformen erklärt, Handwerk, Schneidern, Töpfern und auch Kochen wurden dem Besucher näher gebracht. Eine Edelsteinschleiferin zeigte an Beispielen, wie handwerklich fortgeschritten die Bohrmaschinen zu früheren Zeiten waren. ?Diese Bohrmaschine wurde früher von Sklaven bedient, das war schon eine tolle Arbeit gegenüber den Arbeiten in einer Mine, wo man nur noch tot wieder heraus kam?, erklärte Tina Kreft. Vornehme Kleidung aus dem Rom der Antike wurde von der Gruppe ?Cohors prima germanorum? aus Hannover vorgeführt. Ein weiterer Anziehungspunkt war der Handwerker, der Kämme, und Haarschmuck aus Eibenholz und Horn herstellt. Vor der Bearbeitung wird das Horn weich gekocht und dann mittels Feile, Säge, Spaltkeil und vor allen Dingen viel Geduld bearbeitet. Poliert werden die Kämme, Messergriffe und andere Dinge dann mit Schachtelhalmen.
Nachts gab es Temperaturen um Null Grad und da die Darsteller auf dem Museumsgelände übernachteten, hieß es sich ?warm einpacken?. Doch tagsüber meinte es die Sonne mit den Germanen, Römern und Besuchern sehr gut. Wer wollte, konnte auch ein römisches Gericht probieren wie zum Beispiel die Suppe für arme Leute, eine leckere Mahlzeit für jeden Tag. Doch wer sich nicht für Trockenfleisch oder Met, interessierte, der konnte auch eine Bratwurst vom Grill genießen. (red)

Foto 1: Die Webtechnik wurde den Besuchern in eindrucksvoller Weise demonstriert.

Foto 2: Alle Utensilien wie hier die Spitze eines Helmes wurden vor einigen hundert Jahren von Hand gefertigt

Foto 3: Der Darsteller erklärt am Helm eines römischen Centurios die Bedeutung der Kopfbedeckung in Kriegszeiten

Foto 4: Furcht sollten die wachen eventuellen Eindringlingen einflößen

Foto 5: Zu Römerzeiten eine hochmoderne Maschine: Der Bohrer einer Edelsteinschleiferin im Einsatz



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eingetragen: 26.04.2007 - 12:18 Uhr