Leopoldshöhe

Kröten und andere Lurche sind wieder auf dem Vormarsch
Helfer gesucht

Wie jedes Jahr im Februar machen sich die ersten Frühlingsgefühle der einheimischen Lurche bemerkbar: sie beginnen mit ihrer Wanderung zu den Laichplätzen.
Es gibt zwei bedeutende Vorkommen in Leopoldshöhe, eines in Bexterhagen und eines in Nienhagen. Kröten, Frösche und Molche wandern nachts im Frühjahr zu ihren angestammten Teichen, nachdem sie den Winter im Waldboden eingegraben verbracht haben.
Sie sind anzutreffen am Alten Postweg in Bexterhagen zwischen dem Friedhof und der Wülferschen Straße. Leider nimmt die Zahl der wandernden Tiere, die einmal über 1000 betrug, trotz der Schutzmaßnahmen ab. Die Ursachen für diesen Rückgang sind nicht leicht zu klären. Es kann an einer Verschlechterung der Lebensqualität ihrer angestammten Laichgewässer liegen, aber auch an ungünstigeren Bedingungen im Winter- oder Sommerlebensraum.
Das andere Vorkommen befindet sich in Nienhagen. Hier sind erstaunliche Zuwächse beobachtet worden. Durch die Ausdehnung der Schutzzäune auf Bereiche an der Eckendorfer und Bielefelder Straße sterben weniger Tiere auf den Straßen. Nach dem ersten Aufstellen der Schutzzäune 2002 wuchs die Zahl der wandernden Tiere auf das Vierfache und liegt heute bei 2000.
Um die Tiere vor dem Tod auf der Straße zu bewahren, werden sie an den Schutzzäunen eingesammelt. Dort angekommen plumpsen sie in Eimer, die dort eingegraben sind. Von dort aus werden sie morgens und abends von den BetreuerInnen über die Straße gebracht. Im letzten Jahr beteiligten sich neben den erwachsenen Helfern an beiden Standorten auch mehrere Schüler.
Die Zäune werden im Februar, wenn kein Frost mehr im Boden ist, aufgebaut. Die Wanderung der Amphibien beginnt in der Dämmerung, wenn bei feuchter Witterung 5° C und mehr erreicht werden. Das kann schon im Februar sein oder auch erst im März. Unterbrechungen der Wanderzeit durch Kälteperioden sind keine Seltenheit.
Die Strecken mit den Wanderzäunen werden durch Verkehrsschilder, die zusätzlich mit einem Blinklicht versehen sind, kenntlich gemacht. Zum Schutz der Tiere und der ehrenamtlichen Helfer, die die Tiere über die Straßen bringen, werden die Autofahrer gebeten, vor allem bei Dämmerung und Dunkelheit an den entsprechenden Straßenabschnitten vorsichtig zu fahren.
Wer in der Dunkelheit Straßen im Bereich von Amphibienlebensräumen (z. B. Waldgebiete, Feuchtgebiete, Teiche) zur Wanderzeit nicht befährt, trägt zum Schutz der Amphibien bei.
Ein Blick in Kellerschächte, die nicht mit feinmaschigem Draht abgesichert sind, kann Schwanzlurche und andere Tieren retten, wenn sie befreit und in angemessenem Abstand vom Haus ins Grüne, das heißt bei Tag in ein schattiges Gebüsch, gesetzt werden.
Die BetreuerInnen der Amphibienwanderung freuen sich über jede Verstärkung. Auch wer nur an einem Abend oder Morgen mithelfen kann, trägt zur Entlastung der anderen Helfer bei. Ansprechpartnerin bei der Gemeindeverwaltung ist Frau Dr. Thiele, Tel. 05208 991-271 (red)

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eingetragen: 04.02.2005 - 16:34 Uhr