Leopoldshöhe

Der ?Solarpark Greste? ist termingerecht gestartet

Leopoldshöhe-Greste (gs). Geschafft! Noch am Sonntag, 30. September 2012, hat die neue Photovoltaikanlage im Industriegebiet Greste erstmals Strom produziert. Auch am Stichtag wurde buchstäblich bis zur letzten Minute gearbeitet. Dies war erforderlich, um die finanzielle Förderung der öffentlichen Hand zu erhalten. Der ?Solarpark Greste? ist die größte Anlage dieser Art in der Region.
Wie der Panzer einer riesenhaften Schildkröte erhebt sich der Buckel einer ehemaligen Deponie im Industriegebiet Greste. Die zweieinhalb Hektar große Fläche zwischen Industriestraße, Dammstraße, Mühlenstraße und Ermgasser Heide befindet sich im Besitz der Gemeinde Leopoldshöhe. Das Gelände liegt seit Jahren brach, denn es eignet sich nicht, um darauf Wohnhäuser oder Industriehallen zu bauen. ?Eine Photovoltaik-Feldanlage zu errichten ist jedoch möglich und völlig ungefährlich. Das ansteigende Gelände bietet sich dafür geradezu an?, sagte Klaus Lehne. Der Diplom-Ingenieur ist Mitglied im dreiköpfigen Vorstand der Bürger-Solar-Genossenschaft Leopoldshöhe, die Teilhaber des Projektes ?Solarpark Greste? wurde. Investor ist Johannes Kubiak, Inhaber einer Firma für Elektroinstallation und Solartechnik.
Auch die Gemeinde Leopoldshöhe war mit dem Plan sehr einverstanden, zumal sie mit Pachteinnahmen rechnen kann. Nachdem der Kreis Lippe die Baugenehmigung erteilt hatte, wurden im August die ersten Modultische gesetzt. Bis zu 25 Mitarbeiter waren seither im Einsatz, um das ehrgeizige Zeitziel zu erreichen, die insgesamt 3.500 Solarpaneele aus kanadischer Herstellung im 20-Grad-Winkel zu verschrauben und anzuschließen. Diese Module, die aus Solarzellen bestehen, wandeln das Licht der Sonne direkt in elektrische Energie um.
Im Solarpark sollen jährlich mindestens 700.000 Kilowattstunden Strom produziert werden. ?Damit lassen sich bis zu 240 Wohnhäuser versorgen?, sagte Klaus Lehne. ?Ein weiterer Vorteil: Es müssen keine Überlandleitungen gezogen werden, denn die Einspeisung erfolgt direkt in das Stromnetz der Stadtwerke Oerlinghausen.? Dazu dient eine Wechselrichterstation, die am tiefsten Punkt des Solarparks an der Dammstraße neben der Bahnlinie steht. Das Motto ?Energie aus der Region für die Region? hat sich die Bürgersolargenossenschaft auf ihre Fahnen geschrieben.
?Durch die Anlage werden jedes Jahr 435 Tonnen CO2 vermieden?, rechnete Klaus Lehne vor. ?Nach drei Jahren und vier Monaten wird hier komplett sauberer Strom produziert. Denn dann werden die Emissionen durch die Bautätigkeit ausgeglichen sein.? Dies entspricht ganz den Zielen der Bürger-Solar-Genossenschaft. ?Wir wollen mit der umweltfreundlichen und klimaschonenden Stromerzeugung durch Photovoltaik in Leopoldshöhe einen aktiven Beitrag für den Schutz der Umwelt leisten?, erklärte Vorstandsmitglied Lehne. ?Dem Himmel sei Dank: Die Sonne schenkt uns viel mehr Energie als wir je verbrauchen werden. Wir müssen sie nur nutzen, dann gibt es Strom und Wärme im Überfluss.?
Der neue Solarpark ist das fünfte und größte Projekt der mehr als 100 Mitglieder der Genossenschaft. Auch wenn die Einspeisevergütung geringer ist als früher, erwarten sie eine Rendite von drei bis fünf Prozent. Für die Investition von 1,2 Millionen Euro hat die Genossenschaft zunächst eine Beteiligungsbekundung von 300.000 Euro abgegeben, weitere Anteile sind möglich. Investor Johannes Kubiak sieht darin Vorteile. ?Es ist die einzige Anlage, an der Bürger beteiligt sind?, sagte er.
Mehr Informationen über die Bürger-Solar-Genossenschaft Leopoldshöhe unter Tel. 05202-884658 sowie http://www.BSG-Leo.de im Internet. (red)

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eingetragen: 04.10.2012 - 17:16 Uhr