Oerlinghausen

Ausstellung Selbsthilfe in der Sparkasse Oerlinghausen
Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen

Oerlinghausen (ml): ?Selbsthilfe ist das stärkste Stück Gesellschaft.? Mit diesen Worten sprach Landrat Friedel Heuwinkel bei der Eröffnung der Ausstellung ?Selbsthilfe? in der Sparkasse Oerlinghausen vielen der Betroffenen aus dem Herzen. Bis Ende Mai informieren Selbsthilfegruppen im Beratungscenter der Sparkasse, Am Marktplatz 4 in Oerlinghausen, über ihre Arbeit. Auf Schautafeln werden Hintergrund und Motive der Gruppen beschrieben, Informationsmaterial mit Adressen und Telefonnummern bietet Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme.
Zur Eröffnung der Ausstellung waren neben Vertretern der Sparkasse Lemgo und aus der Politik auch zahlreiche Mitglieder verschiedener Selbsthilfegruppen eingeladen, die aus erster Hand über ihre Erfahrungen berichten konnten. Klaus Drücker, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Lemgo, begrüßte die Anwesenden und betonte, wie wichtig das Thema Selbsthilfe für die Sparkasse ist. Dies bringe das Unternehmen nicht nur durch Spenden, sondern auch, wie in diesem Fall, durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten zum Ausdruck. Auch intern wird ehrenamtliches Engagement bei der Sparkasse groß geschrieben. ?Bei Personalentscheidungen, insbesondere für Führungspositionen, schauen wir gezielt drauf, ob sich die Kollegin oder der Kollege ehrenamtlich engagiert?, erklärte Walter Kern, Leiter der Unternehmenskommunikation.
Landrat Friedel Heuwinkel betonte den Wert der Selbsthilfe für die Gesellschaft und warb für einen offeneren Umgang mit Krankheiten oder Behinderungen. Für die Stadt Oerlinghausen hieß der stellvertretende Bürgermeister Lothar Jaehn die Gäste herzlich willkommen und erklärte, warum die Sparkasse aus seiner Sicht der richtige Ort für eine solche Ausstellung ist: ?Es kommen mehr Menschen in die Sparkasse als ins Rathaus, und wenn der Kontostand stimmt, schaut man sich gerne die Ausstellung an.? Jaehn ging auch auf die Situation der Selbsthilfegruppen in der Stadt Oerlinghausen ein, wo das evangelische Altenzentrum an der Robert-Koch-Straße regelmäßig Räume für die Treffen bereitstellt. Einen besonderen Dank richtete er an Frau Christiane Urban-Kehne, die sich dort in hohem Maße um die Gruppen bemühe.
Monika Sutter-Diener von der Selbsthilfestelle des Kreises Lippe gab in einem Vortrag einen Einblick in die Tätigkeit und die Arbeit der 180 Selbsthilfegruppen im Kreis Lippe. Dort finden Betroffene nicht nur bei chronischen Erkrankungen oder Behinderungen, sondern auch bei psychischen Problemen und Suchterkrankungen Hilfe. ?Die Idee war, mit dieser Ausstellung einen niederschwelligen Zugang zur Selbsthilfe zu ermöglichen. Denn nur etwa 5% aller Betroffenen finden den Zugang zur Selbsthilfe.? Ziele der Gruppen sei neben der Änderung der persönlichen Lebensumstände auch ein Hineinwirken in das gesellschaftliche und politische Umfeld. Charakteristisch sei ein Geben und Nehmen, durch ein tiefes Verständnis auf Augenhöhe. Für viele Betroffene sei alleine das Wissen, dass sie mit ihrer Erkrankung oder Behinderung nicht alleine sind, schon eine wichtige Hilfe.
Die Vertreter der Gruppen brachten überzeugend zum Ausdruck, welche Bedeutung die Selbsthilfe für sie hat. So zitierte eine Gruppenleiterin ein Mitglied mit den Worten ?Alles, was ich über meine Krankheit weiß, habe ich hier gelernt.? Von Seiten der Politik und der Institutionen wünschten sich die Betroffenen mehr Angebote vor Ort und größere Unterstützung bei der Organisation und Verwaltung.

Fotos: Markus Lüttgens (red)

Foto 1: Eröffneten die Ausstellung in Oerlinghausen: v. li. Klaus Drücker (Vorstand Sparkasse Lemgo), Landrat Friedel Heuwinkel, Monika Sutter-Diener (Selbsthilfestelle Kreis Lippe), Axel Wattenberg (Leiter Beratungscenter Oerlinghausen) und Walter Kern (Leiter Kommunikation Sparkasse Lemgo).

Foto 2: Bis Ende des Monats informieren die Selbsthilfegruppen in der Sparkasse Oerlinghausen über ihre Arbeit.



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eingetragen: 20.05.2011 - 08:59 Uhr