Oerlinghausen

Bei schönem Wetter herrschen chaotische Zustände
Wasserpark bereitet den Währentrupern immer mehr Probleme

Oerlinghausen-Währentrup (gs). Der Wasserpark in Währentrup wirft ungeahnte Probleme auf: Er zieht immer mehr Besucher an, Personenwagen und selbst Busse verstellen die Zufahrten. ?Vor allem bei schönem Wetter herrschen am Wochenende chaotische Verhältnisse?, sagte Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort, ?die Verwaltung steht hier in der Pflicht, regulierend einzugreifen?. Sogar das zeitweise Sperren von Straßen wird erwogen.
Bei einem Erörterungstermin im Hotel Mügge suchte die Oerlinghauser Stadtverwaltung jüngst das Gespräch mit den Bürgern. Gesucht waren Ideen, was nach der Offenlegung des Haferbaches mit dem Spielplatz und den Parkflächen für Autos geschehen soll. Das Interesse war riesig, einige der 110 Interessenten mussten auf Tische ausweichen, um einen Sitzplatz zu finden. Zwei Stunden wurde engagiert diskutiert. Eine Anwohnerin fasste dann das Ergebnis mit den Worten zusammen: ?Es sind alles nur Notlösungen. Der Park ist wunderschön, nur nicht für die Anwohner?. Mit einer Unterschriftenaktion hatten sich im vergangenen Jahr 750 Bürger gegen den Plan gewandt, beim Offenlegen des Baches Spielplatzfläche zu kappen. Den Erörterungstermin nutzten die Anlieger jedoch, um grundsätzlich ihr Herz auszuschütten. ?Am Samstag und Sonntag haben wir keine Privatsphäre mehr?, klagte eine Bürgerin, ?das muss ein Ende haben?. Ein anderer Anwohner pflichtete ihr bei: ?Der Besucherandrang von auswärts belästigt die Bevölkerung?. Dem widersprach ein weiterer Währentruper. ?Einspruch ? ich fühle mich durch die Menschen nicht belästigt, höchstens durch die Autos?.
Lothar Jaehn, Anwohner und für die FDP im Stadtrat, sprach von einer ?Mausefalle?: Wer in die Straße Am Iberg einbiege, sei regelrecht gefangen und müsse bis zum Ende fahren, um zu wenden. Erwin Grams, Vorsitzender des Iberg-Clubs, hat schon große Gruppen von Besuchern beobachtet, die morgens ihre Autos auf dem Parkplatz abstellen und die Flächen dann den ganzen Tag über blockieren. Einfache Lösungen gebe es nicht, sagte die Bürgermeisterin. Es handele sich um ein reines Wohngebiet, der Wasserpark sei in Privatbesitz (?ein normaler Garten?) und werde nicht kommerziell genutzt. Rechtlich bestehe keine Handhabe, vom Besitzer auch Parkplätze zu verlangen.
Im vergangenen Jahr wurden zusätzliche Halteverbotsschilder aufgestellt, ergänzte Beigeordneter Hans-Jörg Düning-Gast. Sie würden jedoch ignoriert. ?Vom nächsten Wochenende an werden deshalb auch Knöllchen geschrieben, notfalls wird auch abgeschleppt?. Eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung werde täglich vier bis sechs Stunden im Einsatz sein. ?Wir setzen darauf, dass es sich schnell unter den Parkbesuchern herumsprechen wird?, meinte Düning-Gast.
Bauamtsleiter Helmut Holthöfer erläuterte dann drei mögliche Varianten, den Spielplatz und die Parkflächen neu zu ordnen. Die Möglichkeit C wurde von allen befürwortet, denn sie sieht eine klare Trennung beider Bereiche und einen Anstieg auf 71 Parkplätze vor. ?Wollen wir das denn überhaupt??, warf eine Anwohnerin ein, ?wir sind doch nicht verpflichtet, den Besuchern Parkraum zur Verfügung zu stellen?. Sie befürchtete, dass eher noch mehr Autofahrer angezogen werden. Ebenso würde ein Park and Ride-System wie eine zusätzliche Werbung wirken, nach Währentrup zu fahren, meinte Dr. Herbort. ?Ich sehe mit Sorgen, dass die Situation von Sommer zu Sommer schlimmer wird?, sagte Bürgermeisterin Dr. Herbort, ?ich habe Verständnis dafür, dass Sie genervt und sauer sind?. Die Stadtverwaltung dürfe aber nur dann einschreiten, wenn Gefahr für die Sicherheit und Ordnung besteht.
Eine Schranke wurde von den Anwesenden mehrheitlich als nicht praktikabel abgelehnt. Daher schlug die Bürgermeisterin ?ein striktes Absperren, eine rigorose Parkraumbewirtschaftung und ein Verdrängen des Verkehrs nach außen? vor und erntete damit starken Beifall der Anwesenden. Wenn es am Wochenende erneut zu chaotischen Verhältnissen komme, werde die Stadtverwaltung tagsüber wohl Baken (?wie beim Weihnachtsmarkt?) aufstellen.
?Als Mittel gegen die chaotischen Verkehrsverhältnisse erwäge die Stadtverwaltung eine zeitweilige Sperrung von Zufahrten?, sagte Oerlinghausens Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort beim jüngsten Erörterungstermin. Zur Lösung der Probleme hat die Stadtverwaltung drei Pläne vorgelegt. Diese Variante fand die größte Zustimmung, denn sie sieht eine klare Trennung von Spielplatz und Autostellflächen vor. (red)

Foto 1: Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort suchte gemeinsam mit den Anwohnern nach einer Lösung für die Anwohner, 110 interessierte Bürger waren im Hotel Mügge.



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eingetragen: 04.04.2011 - 11:33 Uhr