Leopoldshöhe

?Ab in die Mitte? endet mit einem ?Markt der Zukunft?

(gs). Zu einem gemeinsamen Nachdenken über die Zukunft der Gemeinde (?Markt der Zukunft?) waren die Einwohner Leopoldshöhes eingeladen. 80 Personen, vor allem Vertreter der ortsansässigen Vereine, kamen in der Pausenhalle des Schulzentrums Nord zusammen.
Es sei sicher keine alltägliche Einladung, wenn gemeinsam über Perspektiven und Visionen nachgedacht werden solle, meinte Leopoldshöhes Bürgermeister Gerhard Schemmel. Zur Einstimmung gab es zunächst Brötchen, Kaffee und Kuchen. Gut gestärkt teilten sich dann die Anwesenden in Kleingruppen auf, um effektiver diskutieren zu können.
Die Zukunftswerkstatt war Teil des Projekts ?Ab in die Mitte?. Damit sollen die Innenstädte nach dem Willen der nordrhein-westfälischen Landesregierung wieder attraktiv gemacht werden. Leopoldshöhe hatte Interesse bekundet und war in diesem Jahr erstmals vertreten. Im August begann die Reihe mit dem ?Markt der Traditionen?. Es folgten große Veranstaltungen wie der Markt der Mobilität, der Kultur, der Generationen und der Nationen ? jedes Mal mit großer Beteiligung der Bevölkerung. Außerdem kam noch ein besonderer Effekt hinzu. ?Wir hatten jedes Mal gutes Wetter?, erinnerte sich Schemmel, ?eine solche Veranstaltungsreihe hat es in unserer Gemeinde so noch nicht gegeben?.
Zahlreiche Initiativen und Anregungen wie die Spielleitplanung seien aus dem Projekt hervorgegangen. Den vorläufigen Schlusspunkt der Reihe setzte nun die Veranstaltung ?Markt der Zukunft?. Doch der angestoßene Prozess wird noch lange nachwirken. In Kleingruppen diskutierten die Anwesenden Fragen wie ?Wie kann sich Leopoldshöhe fit machen für die Zukunft?? ?Welche besonderen Leuchtturm-Projekte sollen trotz schwieriger Kassenlage erhalten werden?? und ?Welche Strukturen müssen ausgebaut werden??
Die Antworten sollen demnächst ausgewertet und der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Vorstellungen und Wünsche der Bürger sollen jedenfalls soweit wie möglich berücksichtigt werden.


Projektwoche: Gesamtschüler blickten in die Zukunft
(gs). ?Auf dem Weg in die Zukunft: Mut, Verantwortung, Gemeinschaft? lautete das Thema der Projektwoche an der Felix-Fechenbach-Gesamtschule in Leopoldshöhe. Sämtliche Klassen beteiligten sich. Ihre Ergebnisse präsentierten sie am vergangenen Samstag als Teil des ?Marktes der Zukunft?.
Die junge Generation blickt sehr viel optimistischer in die Zukunft. Das ergab eine Umfrage der Jahrgangsstufe 11. ?Wie sieht Leopoldshöhe im Jahr 2030 aus??, hatten sich die Schülerinnen und Schüler als Thema gewählt. Die Ergebnisse: Jeder dritte befragte Schüler erwartet, dass der Ort auch in 20 Jahren noch so aussieht wie heute. Unter den ?Mittelalten? glaubt ebenfalls jeder Dritte, dass es mehr Einkaufsmöglichkeiten geben wird. Die Generation über 60 Jahre hingegen zeigte sich pessimistisch: Die meisten Befragten befürchten ein Sinken der Kaufkraft.
Auf die Frage, was gegenwärtig am meisten vermisst wird, antworteten die Befragten, dass sie sich mehr Optiker und mehr Fachärzte im Ort wünschen. Der Bedarf ist zweifellos vorhanden, denn die Hälfte der Schüler nehmen die in Leopoldshöhe angebotenen Dienstleistungen auch in Anspruch. Dieser Wert steigert sich je nach Alter; bei den über Sechzigjährigen sind es 85 Prozent, die die Dienstleistungen im Ort nutzen.
Nicht weniger als 36 Prozent der Befragten gaben an, den öffentlichen Personennahverkehr oft beziehungsweise immer zu nutzen. 46 Prozent sind mit den Bus- und Bahnverbindungen zufrieden, allerdings wünschen sich 44 Prozent niedrigere Preise für die Fahrkarten. Mit dem Zustand der Fuß- und Radwege waren 61 Prozent der Befragten zufrieden.
Wie sie sich die Schule der Zukunft vorstellen, zeigten acht Schüler der Jahrgangsstufe 9 am praktischen Beispiel: Sie teilten ihren Klassenraum in zwei Hälften. Der eine Teil wurde so belassen, der andere mit Klarsicht- und Alufolie in ein futuristisches Lernlabor umgerüstet. ?In 20 Jahren wird es nicht nur Laptops für jeden Schüler, sondern auch Lernhauben und statt Lehrer einen Lernroboter geben?, erläuterten Felix Haldorn und Jacqueline Steinmeyer, ?alles geschieht vollautomatisch, lernen wird dann nicht mehr nötig sein?. Und da die Schüler ihrer Phantasie freien Lauf ließen, erfanden sie nicht nur den unfehlbaren Lehrer-Roboter, sondern auch gleich noch die Bezahlung für Schüler. Für den begleitenden Lehrer Bernd Vornholz-Niehaus haben die Ergebnisse durchaus einen realen Nutzen. ?Manche Vorschläge sind durchaus ernst zu nehmen können verwirklicht werden?, meinte er. Der Wunsch nach einer besseren Medienausstattung und nach sauberen Toiletten, sei nachdenkenswert. ?Das Projekt wird sich also fortsetzen?, so der Pädagoge weiter.
Wie Leopoldshöhe wohl früher ausgesehen hat, wollten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 erkunden. Also befragten sie Bekannte, Nachbarn und Freunde. Mit einer Fotoausstellung machten sie Vergleich anschaulich. Marius, Florian, Angelo, Jan und Markus gingen sogar noch weiter und fertigten eine dreidimensionale Miniatur an: ?Leopoldshöhe zum Anfassen?. Rund 100 Häuschen bastelten sie aus Papier und bildeten den Kern des Ortes maßstabsgerecht nach.
Eine sportbegeisterte Schülergruppe der 12. Jahrgangsstufe ging (?durchaus mit Hintergedanken?) der Frage nach, wie sich die Leistung ? ohne Doping  noch weiter steigern lässt. ?Wir haben dazu ein Fitnesscenter und eine Praxis für Physiotherapie besucht und Übungen mit der Kamera aufgenommen?, berichtete Patrick Barthelmeus. Das Ergebnis: Man sollte nicht nur einseitig, sondern möglichst differenziert trainieren. ?Es hilft, wenn ein Fußballer im Training zum Beispiel vor dem Torschuss einen Purzelbaum schlägt?, sagte Patrick Barthelmeus. Allen Besuchern wurde dazu eine praktische Übung angeboten: Wer vor der Ballannahme ein wenig hüpft, kommt zu besseren Ergebnissen. (red)

Foto 1: Auf Wandtafeln waren noch einmal alle Stationen des Projektes ?Ab in die Mitte? dargestellt



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eingetragen: 02.11.2009 - 10:25 Uhr