Oerlinghausen

DLRG Oerlinghausen erinnert die Politik an Zusagen

(gs). Bereits im Jahr 2007 hat sich der Rat der Stadt Oerlinghausen für ganzjähriges Schwimmen stark gemacht. Während ihrer Jahresversammlung appellierte die Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nun an die Politiker, dieses selbst gesteckte Ziel auch zu verwirklichen.
?Das Hallenbad in Helpup war 1968 das erste im Kreis Lemgo, und wir sind heute noch stolz darauf?, sagte der DLRG-Vorsitzende Norbert Ende. Wiederholt ist das Bad in die Diskussion geraten, mehrfach sollte es geschlossen werden. Die DLRG-Mitglieder haben in ehrenamtlicher Arbeit einiges dazu beigetragen, die Umkleideräume in Schuss zu halten. Jetzt sei eine grundlegende Sanierung erforderlich, stellte Ende fest. Bei den Beratungen zum kommunalen Haushalt 2009 sollte das Hallenbad auf jeden Fall berücksichtigt werden, sagte er.
Ende zitierte eine Statistik, nach der bundesweit 61 Prozent aller Kinder unter 8 Jahren nicht schwimmen können. Er führte dies auf die Tendenz der Gemeinden zurück, Bäder aufzugeben oder in reine Spaßbäder zu verwandeln. ?Dem gegenüber sieht es in Oerlinghauser ganz anders aus?, berichtete Ende den anwesenden Mitgliedern. Seine private Umfrage bei den beiden Grundschulen ergab: ?Nach der vierten Klasse haben alle Schulkinder zumindest das ?Seepferdchen? erreicht. Damit liegen wir weit über dem Bundesdurchschnitt?. Ende führte dieses positive Ergebnis auf das Engagement der Lehrkräfte, aber vor allem auf das Vorhandensein des Hallenbades zurück. ?Ein Grund mehr, sich für ganzjähriges Schwimmen einzusetzen?.
Stellvertretender Bürgermeister Erich Schmitt bestätigte, dass der Rat den erwähnten Beschluss gefasst habe. ?Gerade wegen der hervorragenden Arbeit in den Schulen und in den Vereinen war es nur folgerichtig, dass etwas für das Hallenbad getan werden sollte?, sagte Schmitt. Ob allerdings die Mittel aus dem Konjunkturpaket II für die Umgestaltung des Bades verwendet werden dürfen, stehe noch nicht fest, denn ?die Stadt muss erst noch die entsprechenden Richtlinien abwarten?. Schmitt zeigte sich optimistisch, dass der Rat die Sanierung noch für dieses Jahr beschließen werde. ?Sobald die Richtlinien vorliegen, dürfen Wetten abgeschlossen werden, wie lange es bis zur Umsetzung dauert?, sagte er.
Welche Bedeutung das Hallenbad besitzt, zeigt sich auch am Anfängerschwimmen: Bis zu 200 Kinder drängen sich jeden Donnerstag im Wasserbecken. ?Das Bad bricht regelrecht auseinander?, sagte Ende. Aus diesem Grund hat die DLRG-Ortsgruppe jetzt einen Aufnahmestopp erlassen, ?sonst ist eine vernünftige Ausbildung nicht mehr möglich?. Bereits jetzt müssen sich neue Interessenten mindestens eineinhalb Jahre gedulden.
Für langjährige, vorbildliche ehrenamtliche Tätigkeit im Verein wurden Lena Wißbrock und Reinhild Ende mit dem Verdienstabzeichen in Bronze geehrt. Ein Dankeschön für besonderen Einsatz nahmen Kirsten und Alina Eikermann, Felix Baehr und Jobst Friedrichsmeier entgegen. Seit zehn Jahren gehören der DLRG an: Marnie Biere, Florian Kretschmer, Henry Weigelt und Patrik Lips. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Christian Eggert, Nadine Schlüppmann, Anna Katharina Ende, Janette Herr, Maren Ramsbrock, Olaf Stähler, Karin Tubbesing und Christopherus Weigelt. Vor 40 Jahren trat Manfred Gulba bei und seit 50 Jahren sind Georg Maiwald, Erich Schmitt und Manfred Steffen Mitglied der DLRG. Aus gesundheitlichen Gründen war es dem Ehrenvorsitzenden Gustav Haupt nicht möglich an der Versammlung teilzunehmen; er kann auf 70 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. (red)

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eingetragen: 08.03.2009 - 20:59 Uhr