Leopoldshöhe

Der Pansbach im erweiterten Bett
Gewässer in naturnahen Zustand zurück versetzt

Leopoldshöhe-Asemissen (gs). Vor dem nächsten ?großen Regen? brauchen die Anwohner der Straße ?Am Pansbach? keine Angst mehr zu haben. Denn das Gewässer ist in den letzten Monaten nahezu wieder in seinen Urzustand zurück versetzt worden. 15 Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft AGA (?Integration durch Arbeit?) ließen wochenlang ihre Muskeln spielen, um das Bachbett zu erweitern und die Böschungen zu festigen (das Leopoldshöher Blatt berichtete).
?Da war nicht mehr viel mit einer naturnahen Flußgestaltung?, sagte Projektleiter Jens Vespermann im Pressegespräch, ?wie es früher so üblich war, waren die Ufer mit allerlei Hausschutt verbaut worden. Unsere Leute haben sogar Teerpappe und Ziegel entfernt, die an den Ufern eingemauert waren. Das war in früheren Zeiten einfach so üblich?. Statt dessen wurde mit etwa 100 Tonnen Bruchsteinen und Drahtverhauen (Gabionen) sowie Reisigverflechtungen befestigt. Auf 600 Meter Länge wurde der Bach in den letzten Wochen renaturisiert. ?Im Vorfeld haben wir natürlich mit den Anwohnern gesprochen und unsere Pläne erläutert?, so Vespermann weiter, ?und die Leute seine alle sehr kooperativ gewesen. Das war unser bisher bedeutendstes Projekt?. Die AGA wurde 1987 gegründet und hat ihren Sitz in Detmold. Die Gemeinschaft versucht auf diesem Weg ?zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen?: 1. Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt kaum oder keine Chance auf einen Job haben, in den Arbeitsprozess zu integrieren und 2. Mit dem Projekt ?Wasser im Fluss? die naturnahe Gewässergestaltung zu ermöglichen. Der AGA gehören neben dem Kreis Lippe 11 lippische Kommunen an, unter anderem die Gemeinde Leopoldshöhe. Die Finanzierung der einzelnen Projekte erfolgt zu 80 Prozent aus Landesmitteln, den Rest begleicht die Gemeinde.
?Mit dieser Maßnahme sind die Hinterlassenschaften von Generationen beseitigt worden?, sagte Bürgermeister Gerhard Schemmel, der sich von der Leistungsfähigkeit der AGA überzeugte, ?wir haben bereits Rückmeldungen von Bürgern erhalten, die mit dieser Aktion sehr zufrieden sind und die im Detail gewürdigt wurde?. Ein erster Erfolg in Sachen Job hat im Laufe der Leopoldshöher Maßnahme auch eingestellt: Bereits sechs Leuten konnte eine Arbeitsstelle vermittelt werden, zwei Leute stehen auf der Warteliste.
?Wir zeigen gern vor, was unsere Leute im Laufe einer Maßnahme vollendet haben?, sagte Paul Meier, Geschäftsführer der AGA, ?dieses Projekt in Asemissen wurde nicht nur von den Teilnehmern gut angenommen, wir hatten auch guten Kontakt zu den Anwohnern?. Ein nächstes Projekt in Leopoldshöhe ist laut Barbara von der Lippe, beim Kreis Lippe zuständig für das Fachgebiet Wasserwirtschaft, bereits in Planung: Als nächstes Projekt wird in der Gemeinde dem Fettpottbach ?zu Leibe gerückt?.
Fotos: Günter Schröder (red)

Foto 1: Fast ausschließlich mit Muskelkraft wurde in den letzten Monaten ein 600 Meter langes Teilstück des Pansbaches renaturisiert.

Foto 2: Die so genannten Gabionen dienen als Uferbefestigung, sie wurden per Hand geflochten und mit Bruchsteinen gefüllt.

Foto 3: Bürgermeister Gerhard Schemmel (links) lässt sich von Jens Verspermann die Wirkungsweise der Gabionen erklären.



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eingetragen: 05.08.2008 - 09:36 Uhr