Leopoldshöhe

In Asemissen wackeln die Wände
Unterschriftenaktion für die Sanierung des Bahnüberganges

Leopoldshöhe-Asemissen. ?So um kurz nach vier ist die Nacht meist vorbei?, Gisela und Friedhelm Deppe wohnen unmittelbar am Bahnübergang in Asemissen und benötigen keinen Wecker. Denn wochentags geht morgens um vier das Getöse los: Dann donnern die Lastkraftwagen über den Bahnübergang und rauben dem Ehepaar den Schlaf. ?Alle paar Minuten geht das so und durch den maroden Bahnübergang wird der Lärm natürlich verstärkt?, so die Deppes weiter.
Vergangenen Samstag versammelten sich Politiker, Anwohner und andere interessierte Bürger am ?Projekt des Anstoßes?. Der Rat der Gemeinde Leopoldshöhe übergab eine Unterschriftensammlung an Landtagsabgeordnete Ute Schäfer und Bundestagsabgeordneten Dirk Becker. ?Die ungleichen Höhenverhältnisse und die Risse in der Fahrbahndecke führen zu einer Lärmemission, die als schwierig und belastend zu werten ist?, so Bürgermeister Schemmel in einer Rede, ?an eine geruhsame Nachtruhe ist da nicht mehr zu denken. Das war vor drei Jahren schon so und 13.000 Fahrzeuge pro Tag sind wahrhaftig kein Pappenstil. Das die Bahn uns mitgeteilt hat, der Übergang sei eigentlich in einem ganz passablen Zustand und bei Einhaltung von Tempo 30 der Lärm auch nicht so groß, grenzt schon an Arroganz und Zynismus?. Das die Bahn bereits ein Ingenieurbüro mit der Sanierung beauftragt hatte, sei ja schon ein Zugeständnis, meinten Schäfer und Becker. ?Wir müssen hier einfach Dampf machen?, sagte Dirk Becker, der bereits bei der Deutschen Bahn in Bielefeld nach dem Grund für die Verzögerungen nachgefragt hat, ?und wenn die Antwort ausbleibt oder sich als unbefriedigend heraus stellt, dann müssen die Verantwortlichen halt zu einem Ortstermin herzitiert werden?. Ute Schäfer sprach sich für eine Petitionsanfrage an den Landtag aus. Klaus Fiedler (CDU) meinte ?Mir kann keiner erzählen, dass der Bahnübergang verkehrssicher ist und ich staune, dass noch keinem Kradfahrer etwas passiert ist?. Manfred Burkamp (SPD) fügte hinzu, dass erst unlängst eine Frau am Bahnübergang gestürzt sei und sich einen Arm gebrochen hat. Daraufhin habe die Bahn einen kleinen Teil des Gehweges umgehend abgeschliffen. ?Wir wollen hier eigentlich nicht wegziehen?, so Christa und Werner Wehmeier, ?es ist teilweise so schlimm, dass unser Haus wackelt?. Die Anwohner fühlen sich jedoch durch die Politiker in Leopoldshöhe und aus der Region gut vertreten und hoffen, dass sich alles zum Guten wendet. (red)

Foto 1: Eine Reaktion der Deutschen Bahn AG zum maroden Zustand des Bahnübergangs in Asemissen fordern Anwohner, Lokal-, Landes- und Bundespolitiker ? und zwar umgehend.

Foto 2: Ein großes Plakat ?Bahnübergang-Sanierung jetzt? zeigt unmissverständlich die Forderungen in Asemissen.



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eingetragen: 15.10.2007 - 10:51 Uhr