Bad Salzuflen

Neues Gradierwerk in Bad Salzuflen eingeweiht
Zwei Tage Party mit vielen Attraktionen

Die Bad Salzufler können stolz sein: Alle drei Gradierwerke sind wieder hergestellt und voll funktionsfähig. Das auch das Älteste erhalten werden konnte, lag nicht zu letzt an dem Engagement der Bürgerinitiative, die sich für einen Wiederaufbau eingesetzt hat.
Ein Wochenende lang wurde das neue, begehbare Gradierwerk gefeiert. Auch wenn es nicht das beste Wetter war, kamen doch viele Besucher zum Anschauen. Das von Grund auf neu erbaute Gradierwerk ist 80 Meter lang und hat im Inneren eine Reihe von Besonderheiten ? diese machen es deutschlandweit einmalig. Es wird nicht nur von außen, sondern auch von innen mit der aus 50 bis 1.000 Meter Tiefe gewonnen Thermalsole berieselt. Ein Gang mit kleinen Nischen führt in eine Nebenkammer, der eine intensive Inhalation der belebenden Mikropartikel erlaubt. Diese winzigen Wassertröpfchen werden Aerosole genannt und regen beim Einatmen die Durchblutung der Lunge und den Sauerstofftransport ins Blut auf natürliche Weise an. In einer Nebelkammer gibt es neben gesunder Luft auch einen Sternenhimmel, wechselnde Beleuchtung und sanfte Musik zur Entspannung. In Begleitung von Fachpersonal können Besucher das Gradierwerk sogar oben begehen und den fantastischen Ausblick auf Stadt und Kurpark genießen. Das Gradierwerk ist ein Teil einer ehemaligen Salzgewinnungsanlage, einer Saline und dient dazu, den Salzgehalt in der Sole zu erhöhen. Es besteht aus einem Holzgerüst, welches vorwiegend mit Schwarzdornbündeln gefüllt ist ? an ihnen rieselt die Sole herab. Rund 600.000 Liter Sole fließen heute über die mächtigen Schwarzdornwände und sorgen als riesiges Freiluftinhalatorium für eine frische Meeresbrise. Die Sole ist eine Salz-Wasser-Lösung, in Bad Salzuflen gibt es neun Quellen. Das Salzwasser stammt aus Überresten von Meeresarmen, die hier vor mehr als 200 Millionen Jahren ins Land reichten. Soleanwendungen werden bei Hauterkrankungen, Allergien, Atemwegsbeschwerden und orthopädischen Indikationen eingesetzt.
Bürgermeister Dr. Wolfgang Honsdorf und Wilfried Stephan, Geschäftsführer des Staatsbades, eröffneten das neue Gradierwerk. Anschließend gab es einen ?Abend wie am Meer? mit zahlreichen Attraktionen. Musik, Illuminationen, eine Feuerjonglage sowie ein Barock-Feuerwerk rundeten den Eröffnungsabend ab. Abgeschlossen wurden die Feierlichkeiten am Sonntag mit einem Familientag, der aber leider sehr verregnet war. (red)

Foto 1: Blick auf das Kurmittelhaus

Foto 2: Schöne Aussicht auf die anderen Gradierwerke

Foto 3: Wer sich das neue Gradierwerk von innen ansehen wollte, musste am Eröffnungswochenende einige Zeit mitbringen

Foto 4: Der Gang mit den kleinen Nischen im Inneren lädt die Besucher zum Verweilen ein

Foto 5: Das Holzgerüst des Gradierwerkes ist vorwiegend mit Schwarzdornbündeln gefüllt, hier rieselt die Sole herab



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eingetragen: 04.08.2007 - 10:19 Uhr