Leopoldshöhe

Netzwerk-Radler auf der Storchenroute
Schönes Radelwetter mit vielen Sehenswürdigkeiten

Am 1. Juni starteten 32 Netzwerk-Radler zu einer Tagesfahrt durch die Weserauen, auf der Suche nach Störchen. Ausgangspunkt war Lahde, weiter ging es über Petershagen, wo manche Sehenswürdigkeiten zu besichtigen waren. Unter anderem bietet Petershagen unter dem Motto: ?Rast im Knast? die etwas andere Übernachtungsmöglichkeit im umgebauten ehemaligen Stadtgefängnis.
Auf der Route nach Schlüsselburg passierten die Netzwerk-Radler die Weserlandkurklinik ?Hopfenberg?. In Ovenstädt wurde das Westfälische Industriemuseum ?Glashütte Gernheim?, ehemals eine der bedeutendsten Glasfabriken Norddeutschlands, besucht. Das Museum zeigte das harte Leben der Glasmacher im 19. Jahrhundert. Auch wurde hier gezeigt, wie ein Glas in mehreren Arbeitsgängen mit dem Mund geblasen wird. Weiter ging es durch die typische Wesermarschlandschaft, die als Naturschutzkeimzone ausgewiesen ist.
Dann wurde Schlüsselburg, mit seinem Scheunenviertel, durchfahren. Dies ist eine Ansammlung von 26 Fachwerkbauten. Hier wurde auch ein Storchenhorst gesichtet, welcher regelmäßig auf der Burg besetzt ist. Auch hier befinden sich zwei der letzten Aalfängerschiffe, die den letzten Berufsfischern in NRW gehören. Unterwegs wurde dann auch ein Storch gesichtet, der in kurzer Entfernung Futter suchte. Er war so schmuddelig anzuschauen, dass eine Mitfahrerin sagte: ?Von so einem Storch würde ich mich nicht in?s Bein beißen lassen.? Auf die Bemerkung: ?Ein Storch beißt keine Oma,? kam die Antwortet: ?Es gibt ja auch alte Störche?.
Weiter ging es zur nächsten Ortschaft Ilvese, wo auf einem Telegrafenmast ein Storchenhorst zu sehen war, der jedoch im Gegensatz zum Weißstorchhorst in Döhren, auf dem dortigen Schornstein der ehemaligen Molkerei, nicht regelmäßig besetzt ist. Döhren hat darüber hinaus eine in einem anmutigen Bauerwäldchen gelegene und Mitte des 18. Jahrhunderts errichtete Wassermühle zu bieten. Über ein hölzernes Gerinne stürzt das Wasser von oben auf die Kästen des Wasserrades und dreht es mit dem ganzen Druck seiner Fallkraft. In den Sommermonaten finden dort die beliebten Mahl- und Backtage statt. Die Radler haben sich natürlich informativ den ganzen Ablauf des Mahlvorganges und auch der Brettersäge zeigen lassen. Und zum Abschluss gab es Butterkuchen. Einhellige Meinung: ?So ein Butterkuchen wird im hiesigen Raum nicht angeboten. Lecker!!!? Auf dieser Radeltour wurde alles geboten. Herrliches Radelwetter, informative Sehenswürdigkeiten, und dann dieser Butterkuchen.
Im Dorf Jüssen brütet seit einigen Jahren ein Storchenpaar auf einem Masten an der Fährstelle ?Angerstraße? direkt an der Weser. Die Radler waren begeistert, die Störche aus nächster Sicht beobachten zu können, vor allem, als sichtbar wurde, dass im Horst junge Störche gefüttert wurden. Viele Störche wurden gesichtet, im Gegensatz zu einer vor Jahren stattgefundenen Netzwerk-Radeltour. Damals waren es wohl nur Graureiher, die für Störche ?verkauft? wurden. Eine schöne Radeltour ging zu Ende, mit dem Resümee, diese Tour kann jederzeit wiederholt werden. Eine Anekdote am Rande: Ein Mitfahrer (Georg), der schon über viele Jahre in Deutschland beheimatet ist, aber aus dem Masuren stammt, fragte: ?Warum sind Störche hier etwas besonderes? In Masuren nisten sie auf jedem zweiten Haus. Morgens in aller Frühe konnte kein Mensch mehr schlafen. Das Geklapper ihrer Schnäbel fiel jedem auf den Wecker.? Was soll man dazu sagen? (red)



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eingetragen: 06.06.2007 - 10:24 Uhr